Der Bönener Verwaltungsrat hat das Thema für seine Runde am Dienstagvormittag ganz oben auf die Agenda gesetzt, erklärt Rotering. „Ad hoc können wir 25 Flüchtlinge unterbringen“, gibt der Verwaltungschef an. Es sollen aber weitere Möglichkeiten geprüft werden. „Wir gehen davon aus, dass wir noch mehr Menschen aufnehmen können.“ Zurzeit werden einige Unterkünfte in der Gemeinde renoviert, die dann dafür zur Verfügung stehen könnten. „Wir müssen jetzt schauen, was wir an infrastrukturellen Dingen besorgen müssen, etwa an Betten, Kleidung, Spielzeug und Weiterem“, so der Bürgermeister. Sachspenden seien im Augenblick hingegen nicht gefragt, weiß er um die große Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort. Der Bedarf müsse jedoch erst mal ermittelt werden. „Gegebenenfalls werden wir rechtzeitig einen Aufruf starten“, sagt Stephan Rotering.
Trotz der extrem beängstigenden Lage stimme ihn die große Solidarität, die die europäischen Länder allesamt zeigten, zuversichtlich. „Die Situation ist eine ganz andere als bei der Flüchtlingskrise 2015. Viele Länder sind jetzt bereit, die Menschen aus der Ukraine aufzunehmen.“
Die Ukrainer hätten außerdem biometrische Pässe, die ihnen eine visumsfreie Einreise nach Deutschland unkompliziert ermöglichten. Sie dürfen damit 90 Tage im Land bleiben und können danach für weitere 90 Tage einen Aufenthaltstitel erhalten. „Zudem haben sie – anders als die Flüchtlinge von 2015 – keine Wohnsitzverpflichtung. Sie können also zu Familienangehörigen oder Freunden ziehen, die schon in Deutschland leben oder sich den Ort selbst aussuchen“, weiß Bönens Bürgermeister.