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Ein Gefallen mit Folgen – Bönener erscheint nicht als Zeuge

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Von: Sylvia Mönnig

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Gerichtshammer
Das Gericht beschäftigte sich mit dem Fall des Unnaers. © Uli Deck / DPA

Nur um einen kleinen Gefallen bat ein junger Mann aus Bönen seinen Bekannten. Der Unnaer sollte eine Überweisung auf sein Girokonto akzeptieren und dafür mit 50 Euro belohnt werden. So weit funktionierte die Abmachung auch. Allerdings stammte das Geld aus einem Betrug, und deshalb musste sich der 22-jährige vor Gericht verantworten.

Bönen/Unna – Mit einem kleinen Freundschaftsdienst für einen Kumpel aus Bönen handelte sich ein Unnaer großen Ärger ein. Dem Bekannten stellte er sein Konto zur Verfügung, und der nutzte es offenbar für einen dreisten Betrug. Vor Gericht beteuerte der 22-Jährige nun, nichts geahnt zu haben. Am Ende mit Erfolg.

Der Freund, ein junger Mann aus Bönen mit bewegter Vergangenheit, verkaufte Ende 2021 über die Plattform Facebook-Marketplace ein Handy für 400 Euro und ließ das Geld dafür auf das Konto des Unnaers überweisen. Der händigte ihm 350 Euro aus, den Rest durfte er behalten. Der Käufer wartete indes vergeblich auf seine Ware und erstattete schließlich Anzeige gegen den Inhaber des Kontos. Und damit wurde dem 22-Jährigen aus Unna Betrug zur Last gelegt.

Chatverlauf vorgelegt

Vor Gericht präsentierte der einen Chat mit dem Bönener Bekannten, und daraus ging hervor, dass er offenbar tatsächlich aus reiner Gutmütigkeit heraus handelte. Der Kumpel bat ihn um den Gefallen, bot ihm 50 Euro an und gab an, dass er selbst erst in der nächsten Woche wieder ein Konto habe. Der Verteidiger versicherte, dass sein Mandant keinerlei böse Absichten gehabt habe, und der Unnaer selbst verbarg seinen Zorn über den Bekannten, der als Zeuge geladen war und einfach nicht erschien, mitnichten. „Ich hoffe, dass er gefangen wird“, betonte er.

Es spreche einiges dafür, dass der Bekannte die Straftat begangen habe und der Angeklagte keine Kenntnis davon gehabt habe, erklärte der Strafrichter und sprach den 22-Jährigen frei.

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