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Überholungsbedürftige Bodelschwingh-Schule: Kreistag eröffnet Option auf zweiten Neubau statt Sanierung

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Von: Bernd Kröger

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Sinnbild des Zustands der Bodelschwingh-Schule ist das Lehrschwimmbecken: Seit 2019 nicht mehr zu gebrauchen und als Lagerraum genutzt
Sinnbild des Zustands der Bodelschwingh-Schule ist das Lehrschwimmbecken: Seit 2019 nicht mehr zu gebrauchen und als Lagerraum genutzt © Robert Szkudlarek

Der Neubau zur Entlastung der Förderschule Geistige Entwicklung in Lünen ist gesetzt, aber vor 2028 nicht fertig. Was tun mit dem nicht mehr zeitgemäßen Bau am Stammsitz Bergkamen? Die Suche nach der Antwort darauf ist nicht mehr eingegrenzt.

Unna/Bergkamen – Mit einem einstimmigen „entweder oder“ hat der Kreistag in Unna die drängende Frage nach einer angemessenen Unterbringung der Freiherr-von-Bodelschwingh-Schule beantwortet. Zum Jahresende soll sich zeigen, was das bedeutet.

Politik lässt alle Optionen offen

Entweder gibt es parallel zum schon gesetzten Neubau der „Filiale“ in Lünen zur Entlastung der Förderschule Geistige Entwicklung einen weiteren Neubau oder der in die Jahre gekommene Komplex im Ortsteil Heil wird saniert. Das will die Politik auf Basis einer Machbarkeitsstudie entscheiden, die beide Optionen bezüglich der Kosten und technischen Gegebenheiten betrachtet.

Verständigung auf den letzten Metern

Tags zuvor, im Kreisausschuss am Montag, hatten sich die Fraktionen auf diese gemeinsame Linie verständigt. Die Änderungsanträge der Grünen und von GfL, UWG/Linke, einen Ersatzbau anstatt der Sanierung der Altbauten in Heil mit in die Abwägung einzubeziehen, waren damit hinfällig. Zuvor hatte die SPD noch darauf gedrängt, zeitgleich zur Planung des Neubaus in Lünen mit der Sanierung zu beginnen, damit nicht noch Jahre verstreichen, ehe sich in Heil etwas ändert. Der Zeitplan für den Neubau sieht vor, bis Sommer 2025 den Bauantrag vorzulegen, im Sommer ‘26 mit den Arbeiten zu starten und im Sommer 2028 in Betrieb zu nehmen.

SPD wollte vormals schnell sanieren

Die mit aktuell 328 Schülern, 88 Lehrern und weiteren Mitarbeitern völlig überlaufene Schule könnte dann etwa die Hälfte der Schüler schaft an den Standort Lünen abgeben. Das Vorhaben ist mit knapp 30 Millionen Euro veranschlagt. Damit nicht noch fünf Jahre vergehen, ehe am Standort Heil zumindest schon einmal Platz gewonnen wird, wollte die SPD zuvor zügig in die favorisierte und mit etwa 19 Millionen Euro kalkulierte Modernisierung einsteigen.

Zwei Mal nach einem Plan bauen?

Zwei Einwände haben zum Umdenken geführt: Bauarbeiten im laufenden Betrieb der Förderschule ohne große Ausweichmöglichkeiten brächten erhebliche Einschränkungen im Alltag mit sich. Wenn Architekten sowieso einen Schulbau konzipieren, warum dann nicht nach selbem Plan noch einmal neu bauen? Letzteres hatte die GfL/WfU im Kreis-Schulausschuss aufgeworfen – und auch die CDU ins Grübeln gebracht. Die Entscheidung wurde vertagt, weil sie Beratungsbedarf anmeldete.

CDU: Am besten Neubau in Bergkamen

Nun war Fraktionschef Marco Morten Pufke zufrieden mit dem Auftrag. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, für Schüler und Kollegium das Beste zu machen. Wichtig war uns, dass wir da endlich zu Potte kommen.“ Und er gönnte sich als Bergkamener noch dies: „Wenn da am Ende ein Neubau in Bergkamen rauskommt, wäre das das Optimum.“

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