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Turbulentes auf der Bühne

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Von: Jürgen Klammer

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Premiere beim Theaterverein Overberge. Im Stück „Zwischen Wahnsinn und Mallorca“ agieren Nachbarin Jaqueline (Andrea Nierobisch), Gilbert Miller (Jörg Wrenger), sein Freund Peter (Marvin Müller) und die Prostituierte Lena (Ramona Kernhoff). © Klammer

Bergkamen - Besucht man eine Premiere des Theatervereins Overberge, braucht man trainierte Lachmuskeln und Taschentücher, um die Lachtränen abzuwischen. Am Donnerstagabend zeigten die Darsteller, dass sie mit ihrer grandiosen Spielkunst jedem Lustspiel ihren besonderen Stempel aufdrücken können.

In diesem Jahr zeigten sie den Dreiakter „Zwischen Wahnsinn und Mallorca“. In der turbulenten Geschichte geht es um Gilbert (Jörg Wrenger), der sich durch Flucht auf die Finca seines Freundes Peter (Marvin Müller) auf Mallorca elegant von seiner Frau Caroline (Melanie Wrenger) trennen will. Um den Umzug unauffällig über die Bühne zu bringen, schickt Gilbert seine Noch-Ehefrau zu einem Wellnesswochenende. Mit seinem Freund Peter packt er Möbel und andere Sachen zusammen, die er mitnehmen will. Peter hat auf dem Weg zu Gilbert, hilfsbereit wie er ist, eine junge Frau (Ramona Kernhoff) mitgenommen, die sich allerdings als „leichtes Mädchen“ entpuppt, die ein Bombengeschäft mit gleich mehreren Kunden wittert. „Das kostet“, ist einer ihrer Standardsätze. Den Umzug soll das Unternehmen Nacht und Nebel managen. Florian Reichel als dessen Helfer Roberta trieb mit seiner Art den Schwulen zu spielen, den Zuschauern die Lachtränen in die Augen.

Akteure ziehen alle Register

Wie man es bei Lustspielen der Overberger halt kennt, läuft in der Geschichte nicht alles seinen geraden Weg, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Wollte man einzelne Darsteller herausheben wäre da natürlich Jörg Wrenger zu nennen. Seine herrlich freche und nassforsche Art, wie er seine Charaktere verkörpert, kann immer wieder begeistern. In diesem Stück kann er erneut alle Register seines schauspielerischen Könnens ziehen. Und das tut er auch sichtlich vergnügt. Im richtigen Leben ist er glücklich mit seiner Melanie verheiratet, die im Stück ebenfalls seine Ehefrau spielt, von der er sich auf elegantem Wege trennen will. Aber auch Florian Reichel glänzt in seiner Rolle als schwuler Möbelpacker. Besonders in Szenen, bei denen er mit Bordsteinschwalbe Lena diskutiert. Diese Lena wird, aufreizend gekleidet, grandios von Ramona Kernhoff verkörpert.

Gerlinde Schlösser agierte gleich in Doppelfunktion. Sie führte Regie, spielte allerdings auch Gilberts Schwiegermutter Penelope. Wer „die Schlösserin“ kennt weiß, auch sie kann als Darstellerin den Kerlen herzhaft handfest zeigen, was eine Harke ist. Die Zuschauer hatten Spaß mit den Darstellern und dem Dreiakter. Der große Beifall ließ daran keinen Zweifel. Vor dem Stück freuten sich zehn Zuschauer, die Eintrittskarten gewonnen hatten, über eine Führung mit Gerlinde Schlösser.

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