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Tipps gegen Taschendiebe: Polizei und Seniorenberater klären auf

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Von: Christoph Volkmer

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Kamen vor dem Discounter mit Kunden ins Gespräch: Taner Cegit vom Kommissariat Kriminalprävention der Polizeibehörde in Unna und die Seniorenberater.	Foto: Volkmer
Kamen vor dem Discounter in Bergkamen mit Kunden ins Gespräch: Taner Cegit vom Kommissariat Kriminalprävention der Polizeibehörde in Unna und die Seniorenberater. © Volkmer

Polizei und Mitglieder des Projektes „Senioren helfen Senioren“ haben vor der Aldi-Filiale an der Geschwister-Scholl-Straße über Präventionsmaßnahmen gegen Taschendiebe informiert. Der Ortstermin fand statt, weil sich Anzeigen von Kunden, die beim oder nach dem Einkauf in Discountern im Stadtgebiet bestohlen wurden, gehäuft hatten.

Bergkamen – Die von der Polizei geschulten, ehrenamtlichen Berater und der Kriminaloberkommissar sehen es auf den ersten Blick – und schreiten direkt mit guten Ratschlägen ein. „Wenn wir sehen, dass die Handtasche, in der sich oftmals auch die Geldbörse befindet, im Einkaufswagen abgelegt ist, weisen wir darauf hin, dass das sicher nicht die beste Idee ist“, sagt Taner Cegit vom Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Polizeibehörde in Unna.

Deutlich besser sei es, Geld immer in verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper zu transportieren. „Hand- und Umhängetaschen sollten möglichst verschlossen auf der Körpervorderseite getragen werden“, empfiehlt Seniorenberater Wolfgang Palm. Die Aktion richtete sich vorwiegend an ältere Menschen, um sie gezielt davor zu schützen, Opfer von Straftaten zu werden. Allerdings nicht ausschließlich. „Mütter, die beispielsweise mit dem Kinderwagen unterwegs sind, haben dadurch auch eine eingeschränkte Mobilität“, gibt Cegit zu bedenken.

72.903 Diebstähle

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 72.903 Taschendiebstähle angezeigt. Die Aufklärungsquote lag bei lediglich 6,3 Prozent, da die Tat von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt wird. 2021 entstand dabei ein Schaden von 21,4 Millionen Euro. Brennpunktzeiten sind die Stunden vor Ladenschluss, bei Aktionstagen und in der Vorweihnachtszeit.

Im Fokus hatten die Berater beim Ortstermin auch Nutzer von Gehwagen, von denen viele ein verschließbares Transportfach haben, was aber längst nicht von allen genutzt wird. Die Erfahrung zeige, dass Taschendiebe sich insbesondere das Gedränge in Geschäften zunutze machen, um zuzuschlagen. „Oft handelt es sich dabei oft um kleine Gruppen von zwei bis drei Personen“, berichtet der Kriminaloberkommissar.

Öffentlich gemacht wurde zuletzt ein Fall aus Unna. Dort gelang es der Polizei, nach einem versuchten Taschendiebstahl zwei Tatverdächtige vorläufig festzunehmen. Dabei hatte ein rumänischer Staatsbürger eine Kundin in einem Discounter ablenkt und in ein Gespräch verwickelt, während sein Kumpan die Geldbörse aus der Handtasche entwendete. Die Kundin bekam dies mit und die Beschuldigten wurden beim Wegrennen vom Personal aufgehalten.

In den zwei Stunden vor Ort wurden knapp 50 Einkaufende angesprochen oder suchten von sich aus das Gespräch mit den Experten, die auch Informationsmaterial verteilten.

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