Gartenausstellung könnte Bergkamen "Bahnhof auf Probe" bescheren
Bergkamen - Was bringt die IGA 2027? Das ist ein weites Feld, aber neuerdings könnte sie sogar den ersehnten Bahnhof bescheren:
Es fährt ein Zug nach...“ Ach, hätte Christian Anders in den 70ern doch bloß „Bergkamen“ statt „Nirgendwo“ geträllert. Die Stadt wäre nach den üblichen Zeitabläufen von Eisenbahnplanungen seitdem vielleicht ein kleines Stück vorangekommen mit dem sehnlichen Wunsch der (Wieder-) Anbindung an die Schiene. Damit steht sie bekanntlich ganz am Anfang. Aber es tut sich etwas:
Dezernent Ulrich kündigt konkrete Gespräche an
Mittwoch Nachmittag, Ratstrakt: Nachdem CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel in der Abwägung zum „Mittendrin“-Konzept das bei der Union ungeliebte Projekt „Internationale Gartenausstellung“ (IGA) 2027 mal wieder als entbehrliche Konkurrenz bei der Städtebauförderung gegeißelt hatte, gönnte sich Dezernent Marc Alexander Ulrich den genüsslichen Schlenker, dass just „die IGA“ Prozesswärme für die Bahnhofspläne liefern könnte, über die er das Gremium zu informieren beabsichtigte. Noch diesen Monat gebe es darüber ein vertiefendes Gespräch.
Offenes Ohr beim Verkehrsverband
Denn beim Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe (NWL) hat Bergkamen nicht nur jemanden gefunden, der sich im Zuge der Prüfung des von Bergkamen angemeldeten Bedarfs an einer Nahverkehrsverbindung auf der Schiene um eine Machbarkeitsstudie kümmert. Dort hat man nun auch ein offenes Ohr dafür, für das erwartete internationale Publikum zu der Prestigeveranstaltung 2027 zeitweilig einen Haltepunkt auf der Hamm-Osterfelder-Bahn einzurichten – wie ihn die CDU als Bahnhofslösung favorisiert. Dazu stehen in Kürze Gespräche an.
Planungsamt hat Standort im Blick
Planungsamtsleiterin Christiane Reumke geht davon aus, dass die Stadt ein Büro mit einer Studie wird beauftragen müssen, da der temporäre Bahnhof weder IGA-Projekt noch Teil der Nahverkehrsplanung sei. Sie kann sich vorstellen, nach Umbau der Jahnstraße die Plattform an dem nun abgebundenen st unter der neuen Brücke über die Bahn am Gleis zu positionieren. „Das wird so etwas wie der Bahnhof auf Probe“, machte Ulrich der Politik den Mund wässrig. „Da geht es um Fahrgast- und Ticketzahlen.“ Und das „schon“ in sieben Jahren, beim „richtigen Bahnhof“ rechnet der NWL mit 10, 20 oder mehr.