Eigentümer Vivawest hat Fläche angeboten
Stadt prüft Rückkauf des Rünther Marktplatzes – Altlasten das Problem
Rünthe – Die Stadt Bergkamen prüft den Rückkauf des Rünther Marktplatzes. Das sagte Christiane Reumke, Sachgebietsleiterin im Planungsamt, im Ausschuss für Stadtentwicklung. Vor einer Entscheidung müsse geklärt werden, wie die Altlastensanierung bewerkstelligt werden könne und wie teuer sie werde.
Die Stadt hatte den Marktplatz bis auf geplante Verkehrsflächen vor etlichen Jahren an die Wohnungsbaugesellschaft Vivawest veräußert – mit Rahmenplan zur Wohnbebauung, in dem bereits Parzellen für rund ein Dutzend Mehr- und Einfamilienhäuser verzeichnet sind. Der aktuelle Eigentümer verfolgt seine Projektpläne jedoch nicht mehr. „Die Fläche ist uns zum Kauf angeboten worden“, bestätigte Reumke.
„Eigentümer wusste von Altlasten“
Die Sachgebietsleiterin verwies darauf, dass Vivawest bei Erwerb der Fläche klar gewesen sei, dass Altlasten vorhanden sind. Die Tatsache sei im Preis berücksichtigt worden. Einen Rückkauf mit allen Rechten und Pflichten könne es nur geben, wenn der Aufwand für die Bodensanierung abzuschätzen sei, damit die Stadt am Ende nicht draufzahle. Dazu müsse wiederum die Untersuchung des Grundwassers abgewartet werden, wozu der Kreis den Eigentümer aufgefordert hat. Laut Reumke macht sich die Verwaltung aktuell auch schlau, inwieweit eine Altlastensanierung durch Dritte förderfähig ist und welche Voraussetzungen eine Kommune dafür erfüllen muss. Dabei gehe es unter anderem um Eigentumsfragen.
Schwarzdecke über Hausmüll das Problem
Auf dem Gelände des Rünther Marktplatzes befand sind früher eine kleinere Hausmülldeponie. Die Belastung im Boden geht laut Reumke aber nicht von dem weggeworfenen Müll aus, sondern von der Schwarzdecke, mit der dieser zur Abdichtung überzogen wurde.
Im Frühjahr zerschlugen sich die Hoffnungen, dass sich die Unnaer Kreis- Bau- und Siedlungsgesellschaft der Fläche annimmt. „In unserem Haus gibt es keine Überlegungen für eine mögliche Bebauung des Rünther Marktplatzes“, hatte die UKBS auf Anfrage des Aktionskreises „Wohnen und Leben“ wissen lassen.
AAV-Verband möglicher Partner?
Möglicher Partner Bergkamens bei einer Altlastensanierung könnte der AAV sein. In dem Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, arbeiten das Land NRW, Kommunen und Unternehmen zusammen, um Gefahren abzuwehren, die durch Altlasten entstehen, und um belastete Flächen zu recyceln, wenn niemand mehr für Schäden haftbar gemacht werden kann. Bergkamen ist bislang noch kein Mitglied im AAV.