Busch berichtete, dass es große Probleme bereite, auf dem freien Wohnungsmarkt angemessene Unterkünfte für Geflüchtete zu finden. Für 20 Familien mit bis zu neun Personen und für etwa zehn Einzelpersonen werde derzeit gesucht. Infolge der umfangreichen Zuweisungen waren im Stadtgebiet bereits 40 Wohnungen angemietet worden, vorwiegend zur Unterbringung von Ukrainern. In mehreren Fällen hätten die dort Lebenden die Wohnungen dann übernommen und selbst angemietet – etwa auch nach Aufnahme einer Berufstätigkeit.
Ralf Möllmann, Sachgebietsleiter Soziales, berichtete, dass es bei den Geflüchteten einen großen Bedarf an sozialarbeiterischer Unterstützung gebe, gerade auch beim Übergang in das Regelsystem. Zur Aufnahme weitere Geflüchteter stehe derzeit noch Wohnraum bereit. Von den Bedürfnissen der Ankommenden hänge ab, wie viele Menschen damit versorgt werden könnten.
Bekanntlich hat die Stadt Räumlichkeiten im Fakt-Campus in Weddinghofen angemietet. Hier haben vor allem ukrainische Familien eine vorläufige Bleibe gefunden; bis zu 160 Plätze sind vorhanden. Daneben existieren zwei Schwerpunktunterkünfte an der Fritz-Husemann- und an der Erich-Ollenhauer-Straße.
Die vom Bund für den Winter erwartete und angekündigte Ankunftswelle sei in Bergkamen ausgeblieben, berichtete Möllmann. Ein Umstand, mit dem man gut leben könne, meinte Dezernentin Busch. So gelte es, den Ankommenden immer auch die Chance auf ausreichend Privatsphäre zu bieten. „Wir müssen uns immer wieder die Frage stellen, was angemessen ist und was zumutbar“, sagte Busch mit Blick auf die Wohnverhältnisse, die von der Stadt angeboten werden können.