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A2-Brückenplatte macht sich auf den Weg: Sperrung der Münsterstraße ab Donnerstagabend

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Von: Jürgen Menke

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Baustelle Autobahnbrücke
Das neue Brückenteil wird für die Verschiebung am Freitag vorbereitet. © Robert Szkudlarek

Jetzt wird es ernst: Die Autobahn Westfalen bringt am Wochenende den Überbau für die nördliche Hälfte der neuen A2-Brücke Münsterstraße in Kamen in Position. Ein Spektakel.

Bergkamen/Kamen – Für die Bauarbeiten wird die Münsterstraße (B233), die wichtigste Verbindung zwischen Bergkamen und Kamen, von Donnerstag (2. Juni), 18 Uhr, bis spätestens Samstag (4. Juni), 17 Uhr, voll gesperrt. Die Sperrung gilt zwischen Friedhofstraße und Eilater Weg.

100 Meter weiter

Die neue Brückenplatte wurde in den zurückliegenden Wochen vormontiert – auf einer Freifläche etwa 100 Meter entfernt von der Münsterstraßen-Überfahrung. Die Fahrt vom Montage- zum Einbauort dürfte nicht allzu schnell vonstattengehen. „Der Überbau wiegt mit 715 Tonnen in etwa so viel wie vier Jumbo-Jets“, rechnet der Bauherr vor. Daher kämen spezielle Schwertransport-Fahrzeuge zum Einsatz.

Fertigteile aus Beton

Am Ziel angelangt wird die Brückenplatte angehoben und auf die neu errichteten Widerlager gehoben, die Fundamente der Brücke rechts und links der Straße. Zum Bau der Platte waren Fertigteile aus Beton in einem Werk vorproduziert worden.

Baustelle Autobahnbrücke Kran
Die Kamener Münsterstraße wird ab Donnerstagabend gesperrt. © Robert Szkudlarek

Verkehr umgeleitet

Der alte Überbau ist längst abgerissen. Der Verkehr auf der A2 wurde dazu Anfang Mai komplett auf die Bauwerke in Fahrtrichtung Hannover verlegt. Auf diesen verlaufen derzeit zwei Fahrspuren gen Hannover und drei in Richtung Oberhausen.

Ende 2022 alles fertig

Bereits im Juli soll die westliche Brückenhälfte befahrbar sein. Dann wird der andere Teil abgebrochen. „Wegen der Wohnhäuser kann hier die Brückenplatte allerdings nicht am Stück gebaut und dann eingehoben werden. Stattdessen sollen Träger aufgelegt und dann der restliche Überbau darauf gefertigt werden“, heißt es bei der Autobahn Westfalen. Ende dieses Jahres soll die gesamte Brücke über die Münsterstraße fertig sein, der Verkehr wieder normal laufen.

Kürzere Bauzeit, längeres Leben

Der Neubau der Brücke ist für die Autobahn Westfalen in zweifacher Hinsicht ein Pilotprojekt: Durch die Fertigbauweise wird die Kernbauzeit, bei der sich Verkehrsteilnehmer auf Einschränkungen einstellen müssen, stark verkürzt: „von 465 auf 195 Tage“, wie es heißt. Zudem werde sogenannter hochfester Beton verwendet, der der Brücke eine längere Lebensdauer bescheren soll. Konkrete Zahlen zur Lebensdauer können auf Nachfrage allerdings nicht genannt werden. Das wäre Spekulation, hieß es.

Kran Brückenbaustelle
Mit schwerem Gerät wird das neue Brückenteil in Position gebracht. © Robert Szkudlarek

Teurer im Bau, aber ...

Die A2-Brücke ist insgesamt 17 Meter lang und besteht den Angaben nach aus sechs Teilbauwerken, je drei pro Fahrtrichtung. Die Kosten des Bauprojekts belaufen sich voraussichtlich auf 11,4 Millionen Euro. Die Summe ist höher als bei konventioneller Bauweise, allerdings geht die Autobahn-Gesellschaft von einem volkswirtschaftlichen Schaden durch derlei Baustellen in Höhe von täglich 14.000 Euro aus. Bei 270 Tagen verkürzter Bauzeit wären damit 3,78 Millionen Euro gespart. Die alte Brücke stammt aus den Jahren 1946/47 und war mehrmals verbreitert worden.

Weniger Baustoff

Hochfester Beton verhindert laut Autobahn Westfalen effektiver das Eindringen von Schadstoffen in den Beton, erhöht den Widerstand bei mechanischen Einflüssen (wie starkem Verkehr) und sorgt für einen besseren Korrosionsschutz bei der Bewehrung. Zudem werde durch die Verwendung von hochfestem Beton insgesamt weniger Baustoff benötigt, wodurch geringere Lasten auf den Unterbauten der Brücke lägen und die Konstruktionshöhen optimiert werden könnten, heißt es beim Bauherrn.

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