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Yacht im Sportboothafen sinkt: Feuerwehr legt Ölsperre in der Marina Rünthe

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Von: Jürgen Menke

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Der Bug des zehn Meter langen Bootes war komplett im Wasser.
Der Bug des zehn Meter langen Bootes war komplett im Wasser. © Privat

Im Sportboothafen der Marina Rünthe ist eine Yacht gesunken. Die Feuerwehr versuchte über Stunden vergeblich, den Schiffskörper zu stabilisieren. Nun muss sich eine Bergungsfirma um das havarierte Wasserfahrzeug kümmern.

Bergkamen – Der Notruf erreichte die Retter gegen 11.30 Uhr. Neben der Feuerwehr-Einheit Bergkamen-Rünthe, die über ein eigenes Rettungsboot verfügt, waren die Kollegen aus Oberaden zur Stelle. Sie brachten eine Ölsperre mit, die auch gleich zum Einsatz kam. „Wir hatten die Sorge, dass Dieselkraftstoff ausläuft“, berichtet Bergkamens Feuerwehr-Chef Dirk Kemke. Letztlich seien die Tanks aber dicht geblieben.

Bug komplett abgesackt

Der Bug der rund zehn Meter langen Yacht war schon gänzlich abgesackt und lag auf dem Grund des Datteln-Hamm-Kanals. Der Versuch, durch das Abpumpen von Wasser aus dem Innern des Bootes Auftrieb zu erzeugen, schlug fehl: „Die Menge des Wassers, das nachlief, war schlicht und einfach größer“, erläutert Kemke.

Wie es zu der Havarie kommen konnte, steht aktuell nicht fest. „Das wird noch ermittelt“, heißt es beim Polizeipräsidium Duisburg, das die Pressearbeit für die dort ansässige und für den Bereich Rünthe mitverantwortliche Wasserschutzpolizei leistet. Nicht immer sei ein Leck die Ursache derartiger Vorfälle, auch könne es sich um einen technischen Fehler zum Beispiel an Ventilen gehandelt haben. Für Spekulationen aber gebe es keinen Anlass.

Strafanzeige für 60-Jährigen

Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. „Als die Yacht sank, war keine Person an Bord“, schildert Kemke. Darüber sei man bereits bei Alarmierung informiert worden. Bis etwa 14.30 Uhr dauerte der Einsatz; dann verließen auch die letzten Feuerwehr-Angehörigen den Einsatzort. Bei der Bergung durch eine Fachfirma kämen womöglich Luftkissen zum Einsatz, um das Wrack zu heben.

Der 60-jährige Eigner des Bootes muss auf jeden Fall mit einer Strafanzeige wegen Gewässerverunreinigung rechnen. „Das ist das übliche Vorgehen in solchen Fällen“, erläutert Jonas Tepe, Sprecher des Duisburger Polizeipräsidiums. Zumeist würden die Ermittlungen dann aber eingestellt.

Schadenshöhe noch unbekannt

Mit vor Ort in der Marina Rünthe waren auch die Untere Wasserschutzbehörde des Kreises Unna sowie das städtische Ordnungsamt. „Das Wasser- und Schifffahrtsamt wird auch noch vom Vorfall unterrichtet“, sagt Tepe. Die Höhe des Sachschadens am Boot lasse sich noch nicht beziffern, ergänzt er. „Dazu muss es erst einmal geborgen werden.“

Die Marina Rünthe beherbergt mit mehr als 300 Booten den größten Sportboothafen Nordrhein-Westfalens. Sie ist Ausgangs- und Zielpunkt von Ausflüglern – auch jenen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Zuletzt hatte sich auch das gastronomische Angebot wieder deutlich verbessert.

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