Im Januar 2021 hatte Rubix mitgeteilt, den Standort Bergkamen schließen zu wollen. Begründet wurde dieser Schritt mit der Notwendigkeit, kostenintensive Doppelstrukturen und Reibungsverluste im Unternehmen abzubauen. Die Logistik-Aktivitäten sollten im niederbayerischen Plattling (Landkreis Deggendorf) konzentriert, dazu drei Millionen Euro investiert werden. Die Rubix Deutschland GmbH hat ihren Hauptsitz dort.
Die Schließung hätte ursprünglich schon Ende vergangenen Jahres vollzogen werden sollen. „Leichte Verzögerungen im geplanten Ablauf sind bei einem Projekt dieser Größe nicht immer vermeidbar“, sagt Daniel Eiler, „Director Marketing“ bei Rubix. Ihm hat der WA eine Reihe von konkreten Fragen etwa zur Zukunft der bis dato 53 Beschäftigten im Logistikbereich gestellt. Die Antworten fallen spärlich aus.
So soll den Mitarbeitern das Angebot gemacht worden sein, mit nach Plattling zu wechseln. Wie viele davon Gebrauch gemacht haben und ob es finanzielle Unterstützung etwa durch die Übernahme von Umzugskosten gab, darüber herrscht Schweigen. Auch was mögliche Abfindungen der Beschäftigten betrifft, gibt es keine näheren Auskünfte. Nur so viel: „Bezüglich der in der Logistik Bergkamen Beschäftigten befinden wir uns mit dem Betriebsrat kontinuierlich in enger Abstimmung.“ Man bitte um Verständnis, dass man zu „vertraulichen Details“ keine Stellung nehmen könne.
Die Arbeitsmarktchancen der Fachkräfte, die ihren Arbeitsplatz verloren haben oder noch verlieren, bewertet Eiler als „sehr gut“. „Immerhin handelt es sich um eine der größten Branchen in Deutschland mit einer herausragenden Bedeutung für die Warenwirtschaft in sämtlichen Bereichen von Industrie und Handel.“
Sollte bei Standort-Schließung noch Ware im Bergkamener Lager sein, werde sie „nach Plattling überführt“, schildert Eiler. Die etwa 30 Mitarbeiter in Vertrieb und Verwaltung seien weiterhin vor Ort und würden „zu gegebener Zeit in ein neues Büro umziehen“.
Wie es mit dem Verteilzentrum (10.000 Quadratmeter Logistikfläche, 2500 Quadratmeter Bürofläche) weitergeht, bleibt abzuwarten. Anfang 2021 hatte Rubix noch mitgeteilt, sich um einen Nachmieter, unter Umständen auch um einen Käufer für die Immobilie zu bemühen. Nun heißt es überraschend, Rubix sei gar nicht der Inhaber des Objekts.
„Bezüglich einer Nachvermietung der Lagerflächen liegen mir aktuell keine Informationen vor“, sagt Eiler. Gleiche Auskunft erhält man bei der Wirtschaftsförderung für den Kreis Unna (WFG), die die Entwicklung des Logistikparks A2 einst für die Stadt Bergkamen federführend begleitet hat.
„Wir hoffen, dass möglichst schnell ein neuer Nachnutzer gefunden wird“, sagt WFG-Sprecherin Ute Heinze. Der Standort direkt an der Autobahn sei hochattraktiv. Interessenten, die mit der Wirtschaftsförderung Kontakt aufnähmen, würden an den Eigentümer des Objekts weitervermittelt.
Mit Rubix verlässt bereits ein zweites Unternehmen den noch jungen Logistikpark. 2020 hatte Schenker seinen Standort dort aufgegeben. Mit der Deutschen Post stand allerdings sofort ein Nachmieter für die Goodman-Immobilie bereit. Die Herbert Heldt KG war das erste Unternehmen, das sich südlich der A2 angesiedelt hat. Das war 2014.