Pandemie belastet Stadtkasse: Kulturangebote in Gefahr?
Bergkamen – Durch die Corona-Krise sind möglicherweise dauerhaft Kulturangebote in der Stadt gefährdet. Das verdeutlichte Beigeordneter Marc Alexander Ulrich am Montag in der Sitzung des Kulturausschusses.
Demnach werden Förderzusagen Dritter nicht selten an Bedingungen etwa zur personellen Ausstattung geknüpft, die nur erfüllt werden könnten, wenn die Stadt nicht in die Haushaltssicherung rutsche und in diesem Bereich zum Sparen gezwungen sei.
Die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die Finanzlage der Stadt seien in Gänze aber noch nicht absehbar. Wie hoch der Anteil der Fördergelder im gesamten Kultur-Etat ist, ist laut Ulrich nicht ermittelt worden. Wohl aber hat die Gemeindeprüfungsanstalt NRW bei Erledigung seiner Aufgaben errechnet, dass die Stadt Bergkamen für ihre Einrichtungen (Stadtmuseum, Musikschule, Jugendkunstschule, Stadtbibliothek) und einzelne Veranstaltungen und Projekte (Mord am Hellweg, Stadtbesetzung etc.) zwischen 2014 und 2018 nicht weniger als 75 Förderanträge gestellt hat, die positiv beschieden wurden.
62000 Euro für das Pestalozzihaus
Hinter den einzelnen Anträgen stehen teils hohe fünfstellige Fördersummen. Für das anhaltende Bestreben der Stadt, Fördertöpfe aufzutun und zu nutzen, gab’s im Ausschuss ausdrückliches Lob. Die Zusagen bedeuteten nicht nur Geld, sondern auch Anerkennung, betonte Ausschussvorsitzender Thomas Grziwotz.
Ulrich verdeutlichte, dass sich die Stadt vielfach auch über private Geldgeber und Sponsoren für Einrichtungen und Veranstaltungen freuen könne. Auch deren Einsatz sei willkommen und beachtlich. Jüngstes Beispiel für die Akquirierung von Fördergeldern ist laut Ulrich das Pestalozzihaus.
Die Liegenschaft, die unter anderem von der Jugendkunstschule genutzt werde, habe lange Zeit „im Dornröschenschlaf“ gelegen, werde jetzt aber nach und nach heller und freundlicher gestaltet. So habe das Gebäude bereits eine neue Tür erhalten, im Außenbereich sei neu gepflastert worden, auch seien neue Beete angelegt worden.
Fassaden, Dach und Fenster warteten noch auf Ausbesserung. Für das Pestalozzihaus liege ein Förderbescheid der Bezirksregierung in Höhe von 62 000 Euro vor, berichtete Ulrich. Der von der Stadt aufzubringende Eigenteil belaufe sich auf 10 000 Euro.