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Neue Kita in Rünthe noch ohne Investor – aber „Gespräche laufen gut“

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Von: Bernd Kröger, Jürgen Menke

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Das „Haus der Mitte“ diente der evangelischen Martin-Luther-Kirchengemeinde viele Jahre als Gemeindezentrum und wartet nun auf seinen Abriss.
Das „Haus der Mitte“ diente der evangelischen Martin-Luther-Kirchengemeinde viele Jahre als Gemeindezentrum und wartet nun auf seinen Abriss. Auf dem Areal soll ein Gebäude für die Kita Arche Noah errichtet werden. © Kröger

Für den Bau des neuen Kita-Gebäudes in Bergkamen-Rünthe ist alles in die Wege geleitet. Nur ein Investor fehlt noch. Der soll aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Bergkamen – Für den Bau des neuen Kindergartens Arche Noah in Rünthe anstelle des dafür aufgegebenen Gemeindezentrums „Haus der Mitte“ haben die Kirchengemeinde Martin Luther und der Kirchenkreis Unna als Träger beinahe alles zusammen. Mit Beschluss des Rates springt die Stadt Bergkamen auf Dauer zur Schließung einer Finanzierungslücke ein und übernimmt über einen Mietanteil sogar die Grunderwerbssteuer. Aber es wird noch jemand gesucht, der die ganze Unternehmung am Ende bezahlt.

Vier-Gruppen-Einrichtung

Das hat Dietrich Schneider, Sprecher des Kirchenkreises Unna auf Anfrage mitgeteilt. Im Grunde sind sich der Kita-Träger, die Gemeinde als Grundeigentümerin und der Bauträger Materio aus Soest über die Konzeption der Einrichtung mit vier Gruppen und das Konstrukt ihrer Zusammenarbeit einig. „Der Bauträger ist aber noch auf der Suche nach einem Investor, der dann auch die Vermietung übernimmt. Die Geschäftsführung steht aber in guten Gesprächen“, sagte Schneider.

Die Zeichen des nahestehenden Endes sind unverkennbar: Ein neuer Gemeinde-Treffpunkt soll in den jetzigen Kita-Räumen neben der Christuskirche entstehen.
Die Zeichen des nahestehenden Endes sind unverkennbar: Ein neuer Gemeinde-Treffpunkt soll in den jetzigen Kita-Räumen neben der Christuskirche entstehen. © Kröger

Für die Zuversicht spricht, dass dem Sprecher zufolge „auf jeden Fall in diesem Jahr noch mit dem Bau begonnen werden soll. Das Haus der Mitte wird demnächst abgerissen, auch die Bodenplatte soll noch dieses Jahr gegossen werden“, sagte er. Die Bauabteilung des Kirchenkreises betreut das Projekt nun im Zusammenspiel mit der Materio GmbH. Die Gemeinde ist nach Einbringung des Grundstücks außen vor.

Darauf wird das auf Holzbau spezialisierte Unternehmen Materio dann die Kita errichten, das Gebäude aber nicht in den eigenen Bestand nehmen. Der künftige Investor wird den Bau erwerben und an die Gemeinde vermieten. Bei diesem Konstrukt haben Kostenexplosion und Materialmangel die ehedem kalkulierte Miete schon um gut drei Euro pro Quadratmeter in die Höhe getrieben, weil die Rechnung sonst nicht mehr aufgehen würde.

Bauantrag ist gestellt

Die Materio GmbH ist nach Worten ihres Geschäftsführers Johannes Berger „in sehr guten Gesprächen mit einem Investor“. In einigen Wochen könne man „Ross und Reiter benennen“, sich zu den weiteren Schritten äußern und auch erste Ansichten vom Gebäude zeigen. Der Bauantrag für das Gebäude sei bereits eingereicht worden.

Die Einrichtung wird eine Gesamtfläche von 897 Quadratmetern haben, von denen 782 für die Fläche der Kindertageseinrichtung und somit für die Mietpreisberechnung zugrunde gelegt werden. Nach den gesetzlichen Bestimmungen werden aber nur 715 Quadratmeter beim Landesjugendamt für die Betriebskosten anerkannt. Für 67 Quadratmeter Fläche, die für die Arbeit und die Abläufe über das Raster hinaus wichtig erscheinen, springt die Stadt ein. Sie gibt für 30 Jahre eine sogenannte Patronatserklärung gegenüber dem Evangelischen Kirchenkreis Unna ab. Die jährlichen Kosten dafür betragen 62.000 Euro, dazu kommen per Mietumlage etwa 15.000 Euro Grunderwerbssteuer, damit das Modell zum Tragen kommt.

Fliegender Start

Betreuungsplätze gibt es in Rünthe aktuell nicht genug. Mit der Erweiterung von derzeit 44 auf dann 75 Plätze leistet die Kita einen wichtigen Beitrag zur Versorgung im Ortsteil. Es gibt bereits Anfragen und eine Warteliste. Das Anmeldeverfahren im November steht in diesem Punkt unter Vorbehalt. Zusagen über das bestehende Maß hinaus kann es erst geben, wenn der Zeitpunkt der Fertigstellung sicher ist. Es soll einen fliegenden Start anstelle des üblichen Stichtags 1. August geben. Bis dahin ist der Bau nicht zu schaffen.

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