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Mit Vollgas auf die Anklagebank: 42-Jähriger ohne „Fleppe“ auf frisiertem Roller

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Von: Jana Peuckert

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Prozessakten im Gericht (Symbolbild)
Der 42-Jährige musste sich vor dem Amtsgericht Kamen verantworten. © Swen Pförtner / dpa (Symbolbild)

Aus Angst, in ein Gewitter zu geraten, manipuliert ein 42 Jahre alter Bergkamener ohne Fahrerlaubnis am 1. Juni die Drosselung seines Motorrollers. Er gibt Vollgas und fährt auf dem Ostenhellweg direkt in eine Verkehrskontrolle. Die Tour findet ihr Ende auf der Anklagebank des Amtsgerichts Kamen.

Bergkamen/Kamen – Der 42-Jährige erklärte dort: „Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich hier sitzen muss. Es war kurz vor einem Sommergewitter. Ich wollte schnell nach Hause. Es war blöd.“ Das Gewitter hatte es tatsächlich gegeben, bemerkte der Richter.

Und auch in einem zweiten Punkt hatte der Angeklagte recht. Er war schon mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten, zuletzt 2017. Von acht Eintragungen war er fünfmal wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilt worden und saß bereits neun Monate wegen dieser Straftaten im Gefängnis.

900 Euro und Fahrverbot

Momentan beziehe er noch Hartz IV, gab der Bergkamener an. Er habe aber eine Arbeit im Auge. Er brauche dringend Geld für eine MPU, um seinen Führerschein wieder zu bekommen – „damit das ganze Theater endlich aufhört“.

Die Vorstrafen würden durchaus eine Freiheitsstrafe rechtfertigen, erklärte der Richter. Dennoch entschied er sich für eine Geldstrafe von 900 Euro und eine Fahrerlaubnissperre von sechs Monaten. Die letzte Tat sei lange her, sagte der Richter, und er glaube dem Angeklagten, dass es sich um einen Ausrutscher gehandelt habe.

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