Im Amtsgericht Kamen wurde ihm nun der Prozess wegen Computerbetrugs gemacht. Der Mann erklärte, die Karte, in einem Zigarettenautomaten steckend, gefunden zu haben. Er habe sie mitgenommen, um sie später am Briefkasten der Sparkasse einzuwerfen. Er sei bei der Tankstelle gewesen, um sich Snacks zu kaufen.
Dass er dabei die Karte der Frau zum Bezahlen benutzt hatte, sei nur ein Versehen gewesen, beteuerte der Mann. Er habe nicht darauf geachtet: „Ich hatte keine Absicht, sie zu schädigen.“ Der Richter hatte indes große Zweifel an dieser Aussage. Auf den Aufnahmen der Kamera ist nämlich deutlich zu sehen, wie sich der 37-Jährige die Karte vor der Nutzung ganz genau ansieht. Zu den Videosequenzen wusste der Angeklagte nichts recht zu sagen.
Zum Prozess war es nur gekommen, weil der 37-Jährige Einspruch gegen einen Strafbefehl über 1200 Euro für den Computerbetrug eingelegt hatte. In Anbetracht des Videomaterials gab der Vorsitzende ihm den Rat, über die Rücknahme des Einspruchs nachzudenken. Der Unnaer musste nicht lange überlegen. Mit der Bitte, die Strafe in Raten abzahlen zu dürfen, nahm er den Einspruch zurück.