Seit langem war absehbar, dass es mit einer Fertigstellung zum Start des Kindergartenjahres am 1. August hier nichts werden kann. Wer sein Kind in der Arche unterbringen möchte, wird wohl einige Monate überbrücken müssen. Von der Bereitschaft dazu zeugen die Wartelisten, die Bartosch angelegt hat. „Es gilt, besonnen zu bleiben. Diese Kita ist gewollt, alle Beteiligten sind darauf erpicht, die Sache zu Ende zu bringen“, betonte die Leiterin. Wie sich widrige Umstände von den Folgen des Ukraine-Kriegs bis zum Materialmangel eventuell auswirkten, sei ungewiss. „Aber wir sollten optimistisch bleiben.“
So haben es die Projektpartner schon gehalten, als sie das Konstrukt für den Bau schmiedeten. Die Martin-Luther-Gemeinde bringt dafür ihr Grundstück ein, der Evangelische Kirchenkreises Unna übernimmt die Trägerschaft über sein Kindergartenwerk, die Materio GmbH aus Soest geht des Projekt als Bauherr und Generalübernehmer.
Weil sich in der Bedarfsplanung und Kalkulation Lücken auftaten, ist die Stadt Bergkamen hier schon eingesprungen, um die Versorgung zu sichern. Sie trägt die Grunderwerbssteuer über die Mietumlage und schießt bei der Miete etwas zu. Denn in dem zweigeschossigen Bau mit 900 Quadratmetern entstehen zweckmäßigerweise 67 Quadratmeter mehr Platz, als die Finanzierungsnorm des Landes vorsieht. Hier hilft die Kommune mit 15 000 Euro jährlich aus. Die Kostenexplosion hatte die Miete ohnehin schon hochgetrieben.
Mit der Finanzierung durch die Sparkasse wird nun der Weg frei. Erster Schritt zum Neuen ist der Abriss des Alten. Das „Haus der Mitte“ hätte nach den Ankündigungen schon beseitigt sein sollen, es wird nun – wenn das Wetter mitspielt – ab der zweiten Januarwoche abgebrochen.
Das behördliche Okay für den Abriss ist der Mitteilung zufolge in Aussicht gestellt. Ebenso die Teilbaugenehmigung für Erdarbeiten samt Erstellung der Bodenplatte. . „Die Gesamt-Baugenehmigung ist bei der Stadt Bergkamen beantragt“, erläuterte Marc Schröder, Geschäftsführer des Kindergartenwerks.
Die Materio GmbH hat sich auf Holzbauweise für Kitas spezialisiert und wird auch hier in ökologischer Holzrahmentechnik mit Zellulosedämmung ein Gebäude errichten, das in einem Mix von Holz- und Putzfassade gestaltet wird. Als Referenz kann der Anbieter etliche Projekt vorweisen. Nächsten Sommer soll die Zahl der schlüsselfertig erstellten Kindergartengruppen 140 betragen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Sparkasse Bergkamen-Bönen als Investor den sinnvollen und nachhaltigen Neubau in Rünthe begleiten kann“, zitiert die Mitteilung die Vorstände der Sparkasse Bergkamen-Bönen, Tobias Laaß und Jörg Jandzinsky.