Funktionell sind Strukturen gesetzt. Dass sich die Gemeindepädagogin Filler um die Jugend kümmert, liegt auf der Hand. Mit 50-Prozent Stellenanteil in der Gemeinde (die andere Hälfte sind Schuldienst und Regionales) kümmert sich Ihne um die Konfirmanden, die Friedhöfe und setzt die Familienarbeit fort. Jasczyk ist die Erwachsenenarbeit zugedacht, die Öffentlichkeitsarbeit und – bei voller Stelle naturgemäß – das Gros der „Alltagsjobs“.
Mit einer Veranstaltung mit der Kita an der Martin-Luther-Kirche am Samstag um 15 Uhr beginnen die Erntedankfeierlichkeiten. Am Sonntag um 11 Uhr folgt der Freiluft-Gottesdienst im Naturbad Heil und von 15 bis 17 Uhr gibt es eine Kaffeetafel rund um die Christuskirche. Die Bestellung und Verteilung von Erntedankbroten kann die Gemeinde nicht mehr leisten. An allen drei Terminen wird aber Rosinenbrot verkauft.
Darüber hinaus setzen die Drei auf Basis des Gemeindekonzepts auf „Learning by Doing“. Ihne: „Wir wollen deutlich machen, dass wir uns als Team verstehen, wir müssen uns in der Arbeit aber noch weiter finden.“ Statt auf dem Papier Theoretisches zu konstruieren, wollen die Kollegen über die praktische Arbeit und sich zeigende Bedarfe ihre Seelsorge ausrichten.
„Wir werden bestimmt keine Angebote machen, für die es keine Nachfrage gibt“, sagte Jasczyk. Er sehe angesichts des Schwunds von Mitgliedern und personellen Ressourcen die Notwenigkeit, „dass wir offener werden, in die Nachbarschaft schauen, mit Vereinen und anderen Institutionen kooperieren.“
Die Feststellung, „dass wir eine ähnliche Herangehensweise haben“, mache die Stelle für ihn interessant. „Und die Aussicht, in so einem jungen Pfarrteam zu arbeiten. Das findet man kaum in der Landeskirche.“ Der gebürtige Bochumer ist 37 Jahre alt, Ihne 36 und Filler 27 Jahre.
„Das bietet nach vielen Wechseln die erhoffte Konstanz auf viele Jahre“, betonte auch Ihne diesen Punkt. Das werde sich fortsetzen, wenn mit den nächsten Veränderungen in der Friedenskirchengemeinde absehbar eine stadtweite Gemeinde mit Teamstruktur entstehe.
Jasczyk ist seit Mai ordiniert und nach dem Vikariat in Unna und Hemmerde-Lünern noch bis Ende Oktober in Hamm im obligatorischen Probedienst tätig. Mit dessen Ablauf erhält der Theologe, der zum 1. Oktober mit halber Stelle in die Gemeinde abgeordnet ist, die Bewerbungsfähigkeit. Dann soll er sich der Gemeinde formal präsentieren und der Wahl durch das Presbyterium stellen.
Das hatte im Frühjahr Gefallen an der Nachwuchskraft gefunden, als es in dem Blatt der Landeskirche von Jasczyks Ordinierung an de Hammer Christuskirche las. Die Kontaktaufnahme brachte die erhoffte Ernte. Zumal der Neue mit der Stadt verbandelt ist: Ehefrau Aurelie ist aus Oberaden, dort wird das Paar leben.