Im dritten Jahr hintereinander ist noch kein Ende der Krisenzeiten in Sicht. Corona, Inflation, Krieg und Energieknappheit beschäftigen viele Menschen. So ist es keine Überraschung, dass unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ die bunt beleuchteten Traktoren und Landmaschinen wieder ihre Lichterfahrten in der Region veranstalten.
Nicht neu sind auch Probleme, die die Landwirte mit dem bunten Protestumzug anprangern. Adressat ist die Politik, die die Bauern mit immer höheren Auflagen, Kontrollen und Einschränkungen unter Druck setze, ist dem Motivationsschreiben zu entnehmen.
„2030 schon wird sich die Menge der landwirtschaftlich erzeugten Produkte in Deutschland halbiert haben, wenn die geplanten Verschärfungen auf europäischer und nationaler Ebene umgesetzt werden“, heißt es darin. Die Landwirte befürchten, dass wichtige Lebensmittel zukünftig dann aus Regionen der Welt kommen, in denen es teils gar keine Bestimmungen oder Kontrollen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Dünger gebe.
„Die heimische Landwirtschaft hat für die Bevölkerung eine hohe Bedeutung. Wir haben große Befürchtungen, dass unsere Arbeit nach und nach immer mehr zu Tode reglementiert wird. Das wollen wir zum Ausdruck bringen“, sagt Landwirt Frank Pohlmann, der die Bergkamener Treckertour zusammen mit den Kollegen Jürgen Grothaus und Markus Hilboll geplant hat. Pohlmann ist froh, dass aufgrund der weggefallenen Pandemie-Beschränkungen die Strecke im Gegensatz zu den Vorjahren bereits vorab bekannt gemacht werden kann. „Das waren Auflagen der Behörden, weil es Befürchtungen gab, dass sich an bestimmten Orten dann zu viele Leute treffen, um gemeinsam zuzugucken“, so der Landwirt aus Overberge.
Dass es nun Zeiten für die Durchfahrt der Weihnachtstrecker gibt, ist auch seinem sportlichen Einsatz zu verdanken, denn Pohlmann ist die Strecke mit dem Rad abgefahren. „Damit bin ich ungefähr so schnell wie mit dem Tecker“, sagt er mit einem Lachen.
Geplanter Start des Treckerzugs ist am Sonntag um 17 Uhr am Poco-Einrichtungsmarkt an der Industriestraße in Rünthe. Von da aus geht es über Overberger Straße und Rünther Straße zur Werner Straße, die etwa gegen 17.30 Uhr erreicht wird. Über Otto-Wels-Straße, Waldemeystraße und Westenhellweg tuckern die leuchtenden Fahrzeuge dann im gemütlichen Tempo nach Heil. Um kurz von 18 Uhr soll die Nördliche Lippestraße befahren werden. Weiter geht es über die Königslandwehr bis zur Jahnstraße. Um kurz nach 18 Uhr fährt der Tross dann über die Jahnstraße und dann auch am Oberadener Weihnachtsmarkt vorbei. Zu sehen ist die Aktion dann gegen 18.28 Uhr an der Lünener Straße. Nach Goekenheide und Kampstraße geht‘s auf die Schulstraße, Töddinghauser Straße zur Weddinghofer Straße, die um 19 Uhr erreicht werden soll. Es folgen Bambergstraße, Im Breil, Heinrichstraße und Büscherstraße.
Etwa um 19.30 Uhr soll die von der Polizei begleitete Kolonne die Landwehrstraße erreichen. Zum Endspurt der Tour führt der Weg über die Werner Straße, Obere Erlentiefenstraße, die Kamer Heide und die Landwehrstraße zum Ziel an der Hüchtstraße in Overberge, das um kurz vor 20 Uhr erreicht werden soll. Die heimischen Landwirte weisen darauf hin, dass es sich bei den angegebenen Zeiten um Schätzzeiten handelt und sich die Ankunft des Zuges um 20 Minuten nach vorn oder hinten verschieben kann.
Pohlmann freut sich, wenn wieder viele Menschen am Straßenrand stehen. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Leute sich freuen, wenn sie Trecker auf der Straße sehen. Oft ist es sonst eher so, dass Trecker im Straßenverkehr als langsam und hinderlich empfunden werden. Es ist schön, wenn das mal komplett anders rüberkommt.“