Wie beispielsweise der zweiundachtzigjährige Erich Wahl, Gründungsmitglied des erwähnten Geschichtskreises, der nun ausgeguckt worden war, in seiner typischen weißen Bergmannsmontur dem Hammer Künstler Osman Bol für das Wandbild Modell zu stehen.
Gerade mal zwanzig Jahre alt, hat nämlich Erich Wahl damals am Ende der Barbarastraße eine Wohnung bekommen und dort seine Familie gegründet. Inzwischen hat Erich Wahl zwei Enkeltöchter und drei Enkelsöhne, von denen aber nur noch Enkel Mark im Bergbau beschäftigt ist.
„Die direkte Nähe von Wohnung und Zeche hat die Kumpels hier noch mehr zusammengeschweißt und für noch mehr Zusammenhalt gesorgt“, erzählt der Leiter des Geschichtskreises Volker Wagner. „Wenn die Bergleute aus der Grube auffuhren, waren alle gleich schwarz, es gab keine trennenden Nationalitäten. Nicht selten kam es vor, dass man noch ein gemeinsames Bier getrunken hat und erst dann nach Hause ging.“
„Die Installation ist ein weiterer Beitrag des Geschichtskreises zur Erinnerungskultur und soll zeigen, was einst unser Land und unsere Stadt geprägt und großgemacht hat. Wir würden uns daher freuen, wenn es die nachfolgenden Generationen mit Stolz erfüllt, dass ihre Vorfahren einst Bergleute gewesen sind“, erläutert Volker Wagner.
Bereits am Freitag hatten die Mitglieder des Geschichtskreises das Wandbild angebracht und verhüllt. Nachdem sich dann am Samstagmorgen Landrat Mario Löhr, reichlich Lokal-Prominenz und noch mehr Schaulustige eingefunden hatten, machte sich die Bergmannskappelle auf den Weg, um Erich Wahl feierlich von zu Hause abzuholen.
Gespannte Stille, als das Wandgemälde feierlich enthüllt wurde. Es zeigt einen Erich Wahl, der fragend nach Westen schaut. Was soll es bedeuten? Vielleicht „Quo Vadis Deutschland?“
Zumindest gab es kräftigen Publikumsapplaus, als Uwe Goemann, Geschäftsführer der Vivawest-Stiftung, hinterfragte, ob es angesichts der heutigen Energiekrise nicht zu leichtfertig war, den Bergbau ersatzlos dichtzumachen.