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Poco trifft Entscheidung zu verkürzten Öffnungszeiten

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Von: Jürgen Menke

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Energieeinsparung ohne Umsatzeinbußen: Poco sieht keinen Anlass, zu den längeren Öffnungszeiten zurückzukehren.
Energieeinsparung ohne Umsatzeinbußen: Poco sieht derzeit keinen Anlass, zu den längeren Öffnungszeiten zurückzukehren. © Jürgen Menke

Der Möbel-Discounter Poco hat eine Entscheidung zu den verkürzten Öffnungszeiten getroffen. Ähnliches gilt für andere Maßnahmen zur Energieeinsparung.

Bergkamen – Im Oktober hatte der Möbel-Discounter Poco angekündigt, die Einrichtungshäuser an etwa 85 seiner bundesweit 126 Standorte am Abend bis zu einer Stunde früher zu schließen – als Antwort auf die vom Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise. Mittlerweile steht fest, dass Deutschland gut über den Winter kommt. Poco will gleichwohl am Sparkurs und damit an den verkürzten Öffnungszeiten sowie etwa an der Senkung der Raumtemperatur festhalten.

Keine Umsatzeinbußen

Der Markt in Bergkamen am Hauptsitz des Unternehmens war einer der ersten, für den – bereits seit Sommer – verkürzte Öffnungszeiten galten. „Wir hatten anfangs Einsparungen von etwa sieben Prozent; mittlerweile dürfte der Wert zweistellig sein“, sagt Lisa Kreyenbaum, Sprecherin des Unternehmens. Genau beziffern ließen sich die Zahlen nicht.

Umsatzeinbußen wollte Poco bei Umsetzung seiner Sparanstrengungen weitgehend vermeiden. Das sei bis dato auch gelungen, berichtet Kreyenbaum auf Anfrage. Als Grund nennt sie zuvorderst eine „große Akzeptanz der Kunden“.

Von 22 auf 19 Grad

Diese betreffe – bei kleineren anfänglichen Irritationen – sowohl die zeitlichen Einschränkungen als auch weitere Maßnahmen. Beispiel Raumtemperatur: „Wir haben sie von 22 auf 19 Grad abgesenkt“, schildert Kreyenbaum. Gerade jetzt im Winter empfänden die Kunden dies sogar als angenehm, weil sie ohnehin mit dicken Mänteln und Jacken ausgestattet zum Einkaufen kämen.

Auch die Reaktion auf die geänderte und dadurch energiesparende Warenausleuchtung fällt dem Vernehmen nach positiv aus. „Wir verzichten jetzt weitgehend auf grelle Spots“, erläutert die Firmensprecherin. Von den Kunden bekomme man die Rückmeldung, dass sie beispielsweise die Farbe des Artikels nun deutlich besser wahrnehmen könnten. „Wir haben zu Hause ja auch keine Spots über dem Sofa“, sei ein oft gehörter Satz.

Kunden bringen Zeit mit

Ein Vorteil des Möbelhandels ist es laut Kreyenbaum, dass sich die Kunden beim Einkauf in der Regel Zeit nähmen. „Zwar haben wir auch ein umfangreiches Fachsortiment, aber nur die Wenigsten kommen 30 Minuten vor Feierabend“, sagt sie. Auch deshalb sei die Akzeptanz der Maßnahmen zur Energieeinsparung groß.

Dazu gehört etwa auch, dass die Außenbeleuchtung nicht, wie früher, bis in die frühe Nacht an bleibt, sondern bereits eine halbe Stunde nach Ladenschluss erlischt. Überdies wurden die etwa 8000 Mitarbeitenden des Unternehmens aufgefordert, im Arbeitsalltag aufs Energiesparen zu achten.

PV-Anlage für Bergkamen

„Umrüstung auf LED“ und „Installation von Fotovoltaikanlagen“ sind weitere Themen, denen sich Poco erklärtermaßen widmen will. Der Markt in Mainz war der erste, dessen Dach zur Stromproduktion auserkoren wurde; weitere sollen folgen.

Laut Kreyenbaum ist auch für den Markt in Bergkamen eine PV-Anlage in Planung. Ein konkretes Zeitfenster kann sie nicht nennen. Die Umrüstung auf energiesparende LED-Beleuchtung vollziehe sich aktuell auch am hiesigen Standort.

Internet als Alternative?

Bleibt die Frage, ob die verkürzten Öffnungszeiten spürbare Auswirkungen auf den Online-Verkauf des Unternehmens hatten. „Nein“, sagt Kreyenbaum. Wie hoch der Anteil des Online-Geschäfts am Gesamtumsatz ist, kommuniziert Poco nicht.

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