Klinikmitarbeiter bedient sich an Medikamenten

Nach jahrelanger Abstinenz ließen die Trennung seiner Frau und Stress mit dem Sohn einen Alkoholiker aus Bergkamen wieder zur Flasche greifen. Die Sucht war allerdings äußerst hinderlich für seine Arbeit im Krankenhaus in Kamen.
Bergkamen/Kamen – Um nüchtern den Tag zu überstehen, vergriff sich der 54-Jährige an einem Schmerz- und Beruhigungsmittel, das ihm im Rahmen seiner Tätigkeit anvertraut wurde. Als auffiel, dass mehr als sonst von dem Medikament geordert wurde, gestand der Bergkamener und wurde wegen Unterschlagung angeklagt. Als Folge seines Verhaltens und wegen seines Alkoholismus wurde der Arbeitsvertrag des 54-Jährigen nicht verlängert, und er musste sich im Amtsgericht Kamen verantworten.
Trunkenheitsfahrt
Er räumte nicht nur die Unterschlagung ein, sondern zudem eine ihm zur Last gelegte Trunkenheitsfahrt. Am 5. September war er auf der Münsterstraße in Kamen Schlangenlinien gefahren und von der Polizei angehalten worden. Und das mit 2,1 Promille.
Therapie
Zwei Tage nach der Trunkenheitsfahrt habe er eine Entgiftung gemacht, erklärte der Mann im Gericht. Jetzt folge eine stationäre, mehrmonatige Therapie. Der 54-Jährige hat weder Vorstrafen noch Eintragungen im Fahreignungsregister – ein Pluspunkt für den Angeklagten.
Geldstrafe
Der Richter rechnete dem Mann am Dienstag zudem sein Geständnis hoch an, denn ohne die Einlassung des Bergkameners wäre der Nachweis der Unterschlagung äußerst schwer geworden, gab der Vorsitzende zu. Er verurteilte den 54-Jährigen am Ende zu insgesamt 800 Euro Geldstrafe und wünschte ihm alles Gute für die Therapie.