Die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen haben bereits die Wassertemperatur in ihren Schwimmbädern um mehrere Grade gesenkt. Schäfer kann sich vorstellen, mit den städtischen Sporthallen ähnlich zu verfahren und eventuell Raum- und Duschwassertemperaturen zu verringern. „Entscheidend ist natürlich die jeweilige Versorgungslage“, unterstreicht er. Nach den jüngsten Wartungsarbeiten fließt wieder russisches Erdgas durch die Pipeline Nord Stream 1. Die Frage ist, wie viel und wie lange noch.
Über mögliche Maßnahmen will Schäfer nicht alleine entscheiden. „Wir werden das in der nächsten Sitzung des Verwaltungsvorstandes thematisieren“, sagt er. Das Treffen soll nach den Ferien im August stattfinden.
Schäfer macht sich – wie viele – grundsätzlich Gedanken über die Energieversorgung in Deutschland. „Wenn es beim Gas eskaliert, wird uns das in unserem Wohlstand treffen“, prognostiziert das Stadtoberhaupt. Er habe „ein bisschen Angst“ davor, dass in der Folge das soziale Gefüge in der Gesellschaft kippen könnte. Gerade die untere Mittelschicht könnte – in Verbindung mit der weiterhin hohen Inflation – von den gestiegenen Energiepreisen stark betroffen sein.
Bergkamens Rathaus oder auch das Städtische Gymnasium werden im Übrigen mit Fernwärme beheizt. Das Netz wird über das Biomasseheizkraftwerk der E.on Energy Solutions GmbH an der Ernst-Schering-Straße in Bergkamen-Mitte versorgt.