„Dann gibt es noch die Menschen, die sich überall Termine besorgt haben und vielleicht beim Hausarzt schon schneller drangekommen sind. Die sollten so viel Charakter haben, den Termin auch wieder abzumelden, damit dann jemand anderes kommen kann”, berichtete Quabeck. Insgesamt aber verlief der erste Tag recht unaufgeregt. Von langen Warteschlangen, wie sie zuletzt bei Impfterminen ohne Terminvergabe beispielsweise in Unna zu sehen waren, gab es im Hafengebiet keine Spur.
Zu den ersten, die ihre Impfung erhielten, gehörte Andrea Greco mit ihren beiden Söhnen. „Wir hatten Glück, denn gerade als wir bei der Terminvergabe reingeschaut haben, sind Termine freigeschaltet worden”, berichtete die Schwerterin. Woher die Impflinge kommen, ist den Organisatoren nicht bekannt. „Auf unserer Liste stehen Uhrzeit des Termins, Name, Vorname und Geburtsdatum. Das reicht uns zum Abgleich”, sagte Heiko Rahn, sonst beim Amt für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport bei der Stadt Bergkamen tätig.
Vor dem Start der Impfstelle mussten die Organisatoren sich in kürzester Zeit um Personal kümmern, denn nur Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) oder Medizinische Fachangestellte (MFA) dürfen Impfstoffe vorbereiten sowie Impfungen und Nachbeobachtungen durchführen.
Die Stadt Bergkamen suchte medizinisches Personal unter anderem mit Veröffentlichung einer Pressemitteilung – und hatte Erfolg. „Erst lief es schleppend an, aber dann haben sich sogar so viele Leute gemeldet, dass wir eine Reserveliste eingerichtet haben”, so Quabeck.
Auf der anderen Seite der Lippe ist Dezernent Frank Gründken zuständig. „Wir haben unter anderem den Flurfunk im Stadthaus genutzt und unter unseren Mitarbeitern bekannt gegeben, dass wir Hilfe bei der Arbeit benötigen”, berichtete Gründken. Die auf diesem Weg gefundenen Unterstützer kümmern sich um die Anmeldungen und das Erfassen von Daten.
Etwas schwieriger sei es gewesen, medizinisches Personal zu bekommen. „Da haben wir bei unserer Feuerwehr nachgefragt, die Apotheken in der Stadt abtelefoniert und Kontakt mit den Ärzten aufgenommen”, so Gründken. Die Suche war erfolgreich. „Jetzt sind wir gut aufgestellt.”
Geimpft wird in den gleichen Räumen, die Verantwortung für die Besetzungen der Impftermine wird von den beiden Städten getrennt voneinander gemanagt. Die Einteilung sieht vor, dass die Stadt Bergkamen freitags und samstags als Gastgeber fungiert, mittwochs und donnerstags übernimmt die Stadt Werne die Regie über die Impfstelle. Gemietet ist die Immobilie für die Durchführung der Impfungen vorerst bis Ende Januar.