Jockenhöfer-Kreuzung in Rünthe
Hotel in der Warteschleife: Investor verhandelt noch über Grundstückspreis
Der Werner Geschäftsmann Alfons Böcker ist mit seinen Planungen zum Bau eines Hotels an der Jockenhöfer-Kreuzung einen Schritt weitergekommen, wenn auch nur einen sehr kleinen. So hat sich der Grundstückseigentümer nun grundsätzlich bereit erklärt, die Brachfläche an der Ecke Werner Straße/Westenhellweg nicht nur zu verpachten, sondern – wie von Böcker erhofft – auch zu veräußern. Allerdings gibt es noch keine Einigung über den Kaufpreis.
Rünthe – Die vom Eigentümer genannte Summe sei „utopisch“, meint Böcker, „außerhalb von Gut und Böse“. Mirko Töpfer von der bundesweit tätigen Krulich Immobilien-Gruppe, die den Grundstückseigner auch rechtlich vertritt, sagt: „Wir warten nun erst auf das Gegenangebot und führen weiterhin Gespräche.“ Konkrete Zahlen werden nicht genannt.
Böcker hatte seine Pläne im Juli öffentlich gemacht. Mit seiner Projektbau GmbH möchte er einen Gebäudekomplex mit Hotel und Boardinghouse mit insgesamt rund 40 bis 45 Zimmern und Apartments errichten, und das in Modulbauweise. In den einzelnen Bauteilen sind etwa schon die Versorgungsleitungen vorinstalliert.
„Die Banken wollen das Grundstück immer als Sicherheit“
„Das Gebäude ist durchfinanziert“, sagt Böcker. Seinem Investor sei der Baugrund aber noch deutlich zu teuer. Die Gesamt-Investition beziffert der Unternehmer mit 2,5 Millionen Euro.
Bis dato wollte der Eigentümer das Grundstück nur im Zuge des Erbbaurechts aus den Händen geben. „Davon ist er aber abgerückt“, erläutert Töpfer. Ein Verkauf werde nun nicht mehr ausgeschlossen, weil klar geworden sei, dass potenzielle Interessenten ansonsten Schwierigkeiten mit der Finanzierung bekämen. Das bestätigt Böcker: „Die Banken wollen das Grundstück immer als Sicherheit.“
Böcker hätte gerne schon in diesem Jahr mit dem Hotelbau begonnen. Er ist zuversichtlich, dass es noch zu einer Einigung mit dem Grundstückseigentümer kommt; dieser müsse sich dafür allerdings deutlich bewegen. Seit dem Abriss der Gaststätte Jockenhöfer 2017 gibt es die Brachfläche an der exponierten Kreuzung. Rot-weißen Baken sollen das Betreten verhindern.
Stadt wünscht sich etwas Vorzeigbares
Ob es aktuell neben Böcker weitere Interessenten an dem Areal gibt, möchte Töpfer nicht sagen. Doch er bestätigt, dass es in der Vergangenheit schon etliche Nachfragen gab. Die Errichtung einer Tankstelle oder die Ansiedlung eines Gebrauchtwagenhändlers an dieser Stelle seien allerdings nach den Vorgaben der Stadt Bergkamen ausgeschlossen.
Tatsächlich will die Stadt hier nicht jede Nutzung akzeptieren. Sie betont, dass das Areal gleichsam das Tor zu Bergkamen bilde, wenn man von Norden kommt. Die mögliche Errichtung eines Hotels würde begrüßt, hatte Baudezernent Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters bereits im Juli wissen lassen.
Töpfer ist dazu übergegangen, die Interessenten fürs Grundstück direkt auch auf die Stadtverwaltung zu verweisen, um zu klären, ob ihre Pläne grundsätzlich gebilligt würden. Von einem Vermarktungshemmnis will er nicht sprechen. „Uns sind da aber ein bisschen die Hände gebunden.“
Der Eigentümer der Fläche sei eine Gesellschaft mit Sitz in Berlin, sagt Töpfer. Er selbst sei bundesweit für die Gewerbeimmobilien der Krulich-Gruppe zuständig, mit einem Büro sei sein Arbeitgeber auch in Kamen vertreten.
Erschließung könnte Probleme bereiten
Böcker hat nach eigenen Worten zuletzt in dieser Woche mit der Wirtschaftsförderung über sein Vorhaben beraten. Ein Gespräch mit dem neuen Bürgermeister Bernd Schäfer habe er indes noch nicht geführt.
Zu den Hürden, die beim Hotelbau übersprungen werden müssen, dürfte auch die Erschließung zählen. So kreuzen an dem Bauplatz zwei übergeordnete Straßen, die stark frequentiert werden.
Gegen den Straßenlärm sollen dreifach verglaste Fenster helfen. Den Betrieb des Hotels wollen Diplom-Ingenieur Böcker und sein Investor in die Hände eines Dritten legen.
Dank der Modulbauweise könnte das Hotel in nur vier Monaten errichtet werden, so Böcker. Dabei soll der zweistöckige Komplex zuzüglich Staffelgeschoss eine ansprechende Fassade erhalten und auch im Innern schmuckvoll wirken. „Drei Sterne fühlen, einen bezahlen“ – das ist laut Böcker das Konzept hinter der Hotel-Idee.