„Feuerwerk ist für Wildtiere einfach nur stressig. Das gilt vom Singvogel bis zum Wildschwein“, mahnt Reinhard Middendorf. Im Namen der Jägerschaft bittet der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Unna daher um Rücksicht, wenn man auf den Brauch nicht verzichten mag.
Die Tiere würden aufgeschreckt, wenn in der Nacht plötzlich das Getöse von Raketen und Krachern ausbreche. „Die Vögel fliegen auf und sind dann völlig orientierungslos. Wo sollen die hin? Es kommt immer wieder vor, dass die dann vor Scheiben fliegen oder gar Hauswände“, berichtet Middendorf.
Gefahren gingen auch von den Resten der Feuerwerkskörper aus. „Da sind oft Plastikteile enthalten, die Kappen etwa. Da besteht die Gefahr, dass diese von den Tieren aufgenommen werden und diese dann verenden.“ Ein Darmverschluss könne nämlich die tödliche Folge sein. Das zeigten immer wieder Untersuchungen: „Wenn wir verendete Tiere finden, werden die Kadaver über das Kreisveterinäramt an die zentrale Stelle bei der Bezirksregierung Arnsberg geschickt. Da zeigen sich dann solche Befunde.“
Auch würden Metallteile den Wildtieren immer wieder zum Verhängnis. Etwa wenn sie in Pfoten oder Hufe eintreten würden. „Die Tiere können nicht mehr richtig auftreten, irgendwann kein Winterfutter mehr aufnehmen und verenden.“
Die Bitte der Waidmänner zum Jahreswechsel: „Nehmen Sie Rücksicht, halten Sie mit dem Feuerwerk Abstand von Waldrändern, Feld und Flur sowie Parkanlagen“, appelliert der Bergkamener. Und: „Räumen Sie bitte auf. Lassen Sie nicht liegen, was von den Feuerwerkskörpern übrig bleibt. Sammeln Sie ein, was Sie in Ihrem Umfeld sehen.“
Das bewahrt nicht nur Tiere vor Unheil, damit ist auch dem Menschen gedient - über Tag eins im Jahr hinaus.