Verdacht auf Brandstiftung
Feuer in der alten Heideschule: Zwei Brandstellen, Polizei ermittelt
Die Bergkamener Feuerwehr war am späten Samstagnachmittag an der alten Heideschule in Weddinghofen im Einsatz.
Weddinghofen - Um 16.36 Uhr hatten Zeugen der Leitstelle gemeldet, dass Rauch aus dem Dach der ehemaligen und längst abrissreifen Heideschule dringen würde. Unter dem Stichwort „Feuer 3“ wurden zunächst die Einheiten Weddinghofen, Mitte und Oberaden der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Großteil des Gebäudes stark verqualmt war.
Von Ost und West ging die Feuerwehrleute in das verwinkelte Gebäude. „In dem dichten Qualm sieht man nichts, das stellt einen immer vor Probleme“, erklärte Pressesprecher Patrick Gundlach. Doch unterm Strich sei das tagtägliches Geschäft der Feuerwehr. Zunächst entdeckte ein Trupp unter Atemschutz dann einen ersten Brandherd in einem Teil des Gebäudes. „Vermutlich war da das alte Hausmeisterbüro“, erklärte Gundlach.
Brand in alter Heideschule: Tafeln, Tische, Schulmobilar
Während ein Angriffstrupp mit Wasser gegen die Flammen vorging, zog ein zweiter mit Mistgabeln und ebenfalls unter Atemschutz das Brandgut auseinander und warf es durch ein zerschlagenes Fenster nach draußen. Dort standen weitere Kräfte und löschten auch noch die letzte Glut in den Gegenständen. Es waren Reste von Wandtafeln, Tische, Schubladen-Elemente und weitere Rückstände des ehemaligen Schulmobilars.
Währenddessen rückte auch die Einheit Rünthe in einer ersten Nachalarmierung zur Berliner Straße aus, um die bereits tätigen Kräfte zeitnah ablösen zu können, denn noch immer drangen Rauchschwaden aus dem Dach des Gebäudeflügels. Eine gute Stunde nach der Erstalarmierung entdeckten die Feuerwehrleute dann gegen 17.30 Uhr einen weiteren Brandherd in der alten Schule, den es zu löschen galt. Im Knick des Gebäudes hatte laut Gundlach weiterer Unrat gebrannt, der sich nicht als Folge des ersten Brandherds entzündet haben konnte. Der Verdacht der Brandstiftung lag daher nahe - und wo zwei Brandherde waren, konnte es noch weitere geben.
Großer Bedarf an Atemschutzgeräteträgern
Um über genügend Atemschutzgeräteträger zu verfügen, forderte Einsatzleiter Dirk Kemke schließlich auch noch die Einheit Overberge an, so dass am Ende 64 Einsatzkräfte mit 14 Feuerwehrfahrzeugen vor Ort waren. Hinzu kamen Notarzt, Rettungsdienst und Polizei. Die Feuerwehr suchte letztlich die gesamte Schule ab. Ein dritter Brandherd wurde allerdings nicht gefunden.
Den Feuerwehrleuten blieb daher nur noch als Aufgabe, das Gebäude vom Qualm zu befreien. Dafür wurden an strategischen Punkten große Belüfter aufgestellt und an einigen Stellen das Dach geöffnet, um für richtig Durchzug zu sorgen. „Die Manpower, die wir hier haben, müssen wir auch nutzen, um schnell fertig zu werden“, erklärte Gundlach, dass das Belüften der Schule sonst Stunden in Anspruch genommen hätte. Zeit, die sich die Feuerwehr nicht nehmen konnte, schließlich hätte es noch weitere Einsätze geben können.
Gegen 18 Uhr rückten die ersten Kräfte dann wieder ab in Richtung ihrer Gerätehäuser. Ob es sich tatsächlich um Brandstiftung handelt, muss nun die Kriminalpolizei ermitteln.