1. wa.de
  2. Lokales
  3. Bergkamen

Erdgas-Absatz der GSW geht zurück – aus verschiedenen Gründen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jürgen Menke

Kommentare

Gasflamme
Die GSW leiten derzeit weniger Gas weiter. Wohl auch, weil’s draußen wärmer ist als im Vorjahr. © Frank Rumpenhorst

Die GSW (Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bönen, Bergkamen) verkaufen aktuell weniger Erdgas. Daraus ließe sich aber nicht per se ableiten, dass die Kunden Energie sparen würden, sagt der kommunale Versorger. Die Sparanstrengungen müssten in jedem Fall weitergehen, um sicher durch die nächsten Winter zu kommen.

Kreis Unna – Absolute Zahlen zur Absatzmenge können die GSW nach eigenem Bekunden nicht nennen. Wohl aber prozentuale Abweichungen. Auf Bitten des WA hat sich das Unternehmen die jeweils 41. Kalenderwochen in den Jahren 2018 bis 2022 einmal näher angeschaut.

57 Prozent weniger

Demnach wurde in der betreffenden Woche 2022 (10. bis 16. Oktober) 57 Prozent weniger Erdgas verbraucht als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber 2020 lag der Minderabsatz bei 40 Prozent, gegenüber 2019 bei 25 Prozent. Nur im Vergleich zur 41. Woche des Jahres 2018 gaben die GSW mehr Gas ab, in einem Umfang von 10 Prozent.

Die Absatzmenge bei den GSW hat sich also deutlich reduziert – und jede Einsparung ist ein Beitrag zur Energiesicherheit. Dass die Entwicklung damit zu tun hat, dass in den Privat-Haushalten weniger geheizt oder kälter geduscht wird, ist naheliegend, aber letztlich nicht zu beweisen. Denn noch ganz andere Faktoren spielen eine Rolle: etwa die Zahl der Gas-Bezieher (die GSW sprechen aktuell von 22.000 Zählern in ihrem Versorgungsgebiet), die Frage, wie hoch der Anteil an Großkunden aus der Industrie ist, oder auch schlicht und einfach das Wetter.

Relation zur Temperatur

Die Abgabemenge sei „immer in Relation zu den jeweiligen Temperaturen zu sehen“, heißt es bei den GSW, und nach Angaben des Unternehmens war die jeweilige monatliche Durchschnittstemperatur in den besagten Kalenderwochen höchst unterschiedlich. 2018 lag sie bei 16,28 Grad, in den drei Folgejahren bei 13,80, 10,97 und 8,91 Grad und 2022 dann bei 11,99 Grad.

„2021 war es im Vergleichszeitraum also deutlich kälter als in diesem Jahr“, verdeutlicht GSW-Sprecherin Andrea Wellerdiek. Und: „In den Corona-Jahren könnte natürlich auch der vermehrte Einsatz von Homeoffice oder Kurzarbeit in den Firmen eine Rolle in der Absatzmenge gespielt haben.“

Appell: „Sparen“

Wellerdiek mahnt: „Auch wenn wir sehen, dass die Absatzmenge gesunken ist, bleibt der Appell, Gas zu sparen, weiter wichtig, damit die Gasspeicher ausreichend gefüllt sind – auch für den Winter 2023/24.“

Auch interessant

Kommentare