Endlich wieder Hafenfest in der Marina – doch eine Attraktion wird fehlen

Nach vier Jahren Pause können sich Stadt und Region auf das nächste große Hafenfest in der Marina Rünthe freuen. Es geht in die 21. Auflage und findet am ersten Juni-Wochenende statt. Kleiner Wermutstropfen: Das beliebte Drachenbootrennen fällt diesmal aus.
Bergkamen – „Es gab zu wenige Anmeldungen, der Aufwand wäre zu groß“, berichtet Karsten Quabeck vom Stadtmarketing bei der Vorstellung des Programms. Bis zuletzt sei alles versucht worden, das Teilnehmerfeld von jeweils sechs Teams am Samstag (3. Juni) und Sonntag (4. Juni) zu vergrößern oder alle Boote an einem Tag starten zu lassen. Vergebens. „In der Spitze hatten wir mal 24 Boote, zuletzt jeweils 20“, so Quabeck.
>>> Die Idee:
Das Hafenfest mit Zehntausenden von Gästen versteht sich als Familien-Event. Die ganzen Tage über läuft Programm für Klein und Groß – am und auf dem Wasser. Gegen 18, 19 Uhr am Abend übernehmen in der Regel die Partyhungrigen das Ruder. Bei Live-Musik auf drei Bühnen geht’s gehörig ab. Am Freitag und Samstag wird bis 24 Uhr gefeiert, bis 1 Uhr gibt’s Getränke.
>>> Der Ablauf:
Das Fest startet am Freitag, 2. Juni, um 18 Uhr mit einem musikalischen Warm-up auf der zentralen Hafenplatz-Bühne vor dem früheren „Gate to Asia“. Eine halbe Stunde später schließt sich eine Bootsparade an, offizielle Eröffnung ist um 19.45 Uhr. Bis um Mitternacht bringt die „Fabulous Musik Factory“ Pop- und Rocksongs etwa von Michael Jackson, Abba und AC/DC auf die Bühne.

>>> Musik und Tanz:
Musikalisch und auch tänzerisch geht’s an den beiden Folgetagen weiter. Die Musikschule Bergkamen etwa tritt auf (Samstag ab 11 Uhr, Hafenplatz) sowie die Tänzer der örtlichen Schreberjugend (Samstag ab 12.30, Innenhof Hafencafé/Pier 47). Kinderliedermacher Maxim Wartenberg ist zu Gast (Samstag ab 14.15, Hafenplatz) oder auch die „Dixie-Ahoi-Band“, die sich direkt unter das Publikum mischt. Hauptact am Samstagabend (ab 20 Uhr, Hafenplatz) ist die Cover-Band „Burning Heart“. Die Tanzschule „Dancers Home“ ist am Samstag und Sonntag präsent – und wie immer findet ein großes Shanty-Chor-Festival statt. Am Sonntag ab 12.15 Uhr sind fünf Chöre zu hören, um 16 Uhr treten sie gemeinsam auf. Das Bühnenprogramm umfasst insgesamt rund 30 Punkte.
>>> Extras:
Davon gibt’s viele. Zwar fällt das Drachenbootrennen aus, dafür wurden ausreichend viele Dreier-Teams zum „Fischerstechen“ im Hafenbecken (Samstag ab 16 Uhr, Siegerehrung: 19 Uhr) gefunden, in Summe sechs. „Das ist immer ein großer Spaß“, sagt Quabeck. Ebenso aufregend dürfte die Wasserski-Show (Sonntag ab 16 Uhr im Hafenbecken) werden. Ausprobiert werden können wieder ein Flyboard, das senkrecht aus dem Wasser steigt, sowie „Water-Bikes“ aus den USA. Das THW organisiert einmal mehr Überfahrten zur Nordseite des Kanals, wo Modellboote unterwegs sind und der Kanuverein Rünthe womöglich Schnupperangebote macht. Geplant sind zudem kleine Hafenrundfahrten.

>>> Kinderangebote:
Für die jungen Gäste wird auf dem Wohnmobilstellplatz in der Marina ein „Kinderparadies“ eingerichtet. Es gibt eine Maskenbildnerei, man kann sich Airbrush-Tattoos machen lassen, als „Power Paddler“ unterwegs sein, mit dem Bungee-Trampolin in die Höhe schnellen oder sich in einer 13 Meter langen XXL-Piratenschiff-Hüpfburg vergnügen. Ein Piratenlager wird derweil auf den Beta-Parkplätzen aufgeschlagen. Angeboten wird hier eine Schatzsuche über das gesamte Hafenfestgelände.
>>> Gastronomie:
Die Wirte vor Ort richten ihr Angebot auf die Hafenfest-Besucher aus, zudem gibt es etliche Essens- und Getränkestände. „Die Getränkepreise an den Ständen sind vergleichsweise moderat“, kündigt Quabeck an: 3 Euro für 0,3 Liter Bier im Hartschalenbecher, 2 Euro für die gleiche Menge Mineralwasser. Das Mitbringen von alkoholischen Getränken ist verboten und wird kontrolliert. „Wir haben dazu erstmals eine Allgemeinverfügung vorliegen“, erläutert Quabeck.

>>> Anfahrt:
Das Auto ist die schlechteste Wahl. Die Einfahrt in den Hafenweg ist (bis auf Freitag) gesperrt, im Umfeld gibt es kaum Parkplätze (wobei der Lidl-Parkplatz an der Jockenhöfer-Kreuzung am Sonntag geöffnet wird). Als Alternative bietet sich das Fahrrad an. Kostenlose und personell betreute Stellplätze werden am Hafeneingang (Auffahrt Adam Kühlbau) angeboten. Immer beliebter wurde zuletzt der Bus. Die VKU bietet Sonderfahrten (R11/R12 und R81) zu Sonderpreisen (1 Euro) an, zudem verkehren – im 20-Minuten-Takt und ebenfalls für 1 Euro – Shuttle-Busse bis nachts um 1.30 Uhr beziehungsweise am Sonntag bis 19 Uhr. Die starten an den Haltestellen Fritz-Husemann-Straße und „Marktplatz Oberaden“ und erstmals auch ab Häupenweg (Sportzentrum Weddinghofen).
>>> Sicherheit:
Neben dem THW sind die Feuerwehr, die DLRG und das DRK im Einsatz, zusammen mehr als 100 ehrenamtliche Kräfte. „Auch der private Sicherheitsdienst wird aufgestockt“, kündigt Quabeck an – auf bis zu 50 Leute für den Samstagabend. „Daneben schauen die Polizei und wir als Veranstalter nach dem Rechten.“ Das Sicherheitskonzept sei noch einmal überarbeitet worden und umfasse mittlerweile 185 Seiten, sagt Quabeck. Wichtiger Teil: der neue zweite Rettungsweg durch den Beversee-Wald, der zur „Entfluchtung“ in Gefahrensituationen dient und als Zufahrt für Rettungsfahrzeuge. „Er wird mit beleuchteten Hinweisen ausgeschildert“, sagt Quabeck.
>>> Finanzierung:
„Ein solch großes Fest mit einem solch attraktiven Programm kann die Stadt nicht ohne Sponsoren stemmen“, sagt Bürgermeister Bernd Schäfer und bedankt sich bei allen, die sich finanziell an der Veranstaltung beteiligen, etwa bei der Sparkasse Bergkamen-Bönen und den hiesigen Gemeinschaftsstadtwerken. In Summe gäben die Unterstützer einen knapp sechsstelligen Betrag, heißt es. Das Jahresbudget des Stadtmarketings für Veranstaltungen war zuletzt auf rund 440 000 Euro angehoben worden, wovon ein Großteil ins Hafenfest fließt. Anlass für die Erhöhung boten die starken Preissteigerungen etwa bei der Bühnentechnik und beim Sicherheitsdienst. „In manchen Bereichen haben sich die Preise gegenüber 2019 verdoppelt“, sagt Quabeck.