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Bergkamenerin hat wiederholt reihenweise Ebay-Käufer betrogen

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Von: Sylvia Mönnig

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Eingang Amtsgericht Unna
Vor dem Schöffengericht in Unna wurde der Fall der Bergkamenerin verhandelt, die in der Vergangenheit für ihre Betrugsserien bereits mehrere Gefängnisaufenthalte kassiert hatte. © Thomas Pinger

Ohne Rücksicht auf Verluste tat eine Bergkamenerin (32), was sie schon so oft getan hatte: Sie betrog reihenweise Ebay-Käufer und finanzierte damit ihren Lebensunterhalt. Die Konsequenz: Ihre Zeit hinter Gittern verlängert sich.

Bergkamen/Unna – Jugendarreste, widerrufene Bewährungen und mehrere Gefängnisaufenthalte: Ihre Betrugsserien brachten der Frau aus Bergkamen in der Vergangenheit immer wieder Ärger mit der Justiz ein. Stoppen konnte sie das nicht im Geringsten. Erst im Juli 2022 kassierte sie wegen einschlägiger Taten, die sie zunächst ihrem arglosen Lebensgefährten in die Schuhe schieben wollte, unter Einbeziehung einer älteren Strafe vier Jahre Haft. Ein Paukenschlag, zumal das Unnaer Schöffengericht damit seine Strafgewalt ausschöpfte. Doch auch das zeigte keine Wirkung. Die Tinte unter dem Urteil war kaum trocken, da schlug die 32-Jährige erneut und in gewohnter Manier zu.

600 Euro für nichts

In sieben Fällen zwischen Mitte August und Anfang November wandte sie ihre bewährte Masche an, um eBay-Kunden auszunehmen. Über das beliebte Portal bot sie mehrere Tonieboxen, eine Spielekonsole und einen Futterautomaten für Katzen an, kassierte das Geld der Käufer und lieferte – wie von Anfang an geplant – einmal mehr rein gar nichts. Binnen kürzester Zeit strich sie so insgesamt über 600 Euro für nichts ein. Mit dem fremden Geld finanzierte sie ihr Leben. Über Folgen machte sie sich in dem Moment offenbar keinerlei Gedanken.

Angeklagte zeigt Reue

Jetzt saß die Frau, die in der Zwischenzeit ihre Haftstrafe antreten musste, erneut in Unna auf der Anklagebank. Dort übernahm anfangs ihr Verteidiger das Reden. Er fasste sich nach Verlesung der Anklageschriften kurz: „Das ist alles zutreffend. Ihr tut das leid.“ In der JVA würden seiner Mandantin die Folgen ihres Handelns vor Augen geführt. Ihr Ziel sei es, in den offenen Vollzug wechseln zu können. Die Bergkamenerin erklärte auf eher rhetorische Nachfrage von Schöffenrichter Jörg Hüchtmann, dass sie auch diesmal selbst nicht wisse, warum sie das getan habe. Aber: Im Vollzug wolle sie jetzt weiter an sich arbeiten. „Das war heute definitiv das letzte Mal, dass ich hier gesessen habe.“

Ein weiteres Jahr Haft

Die guten Vorsätze waren aus Sicht des Vertreters der Staatsanwaltschaft auch angezeigt. Der verwies in seinem Plädoyer auf die etlichen einschlägigen Vorstrafen der 32-Jährigen und ihr atemberaubendes Rückfalltempo. „Sie sollten endlich einmal aufwachen. Es ist nicht fünf vor zwölf. Es ist deutlich nach zwölf.“ Das sah das Gericht nicht anders. Für die Frau aus Bergkamen endete der Fall mit einem weiteren Jahr Haft ohne Bewährung. Ein Urteil, das sie direkt nach der Verkündung akzeptierte.

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