Nikotin sei eine hochgiftige und süchtig machende Substanz, die bei übermäßiger Aufnahme akute Vergiftungen verursachen könne, betont der Kreis. Im schlimmsten Fall könne das zu Atemstillstand und Tod führen. Besonders gefährlich sei der Konsum für Kinder, Jugendliche und Nichtraucher, die eine so hohe Dosis an Nikotin nicht gewohnt seien.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt: Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindel bis hin zu Ohnmacht sind bereits nach einmaligem Verzehr zu erwarten. Am 16. März mussten an der Willy-Brandt-Gesamtschule Schüler mit solchen Symptomen behandelt werden. Sie hatten Nikotin-Pouches konsumiert.
Was viele nicht wissen: Die Pouches sind in den Augen des Gesetzgebers Lebensmittel, weil sie keinen Tabak enthalten. Für sie gibt es in Deutschland aber keine Zulassung. Das heißt: Der Verkauf ist verboten. „Mehr noch: Bei zu hohem Nikotingehalt werden die Pouches als gesundheitsschädlich eingestuft. In diesem Fall stellt der Verkauf einen Straftatbestand dar“, teilt der Kreis mit.
In den Blick der Lebensmittelkontrolleure des Kreises Unna geraten daher potenzielle Verkaufsstellen. „Wir werden unangekündigte Schwerpunktkontrollen im Kreis Unna und in Hamm durchführen und prüfen, ob von Händlern die Taschen an Endverbraucher abgegeben werden“, kündigt Dr. Moss an.