Was genau? „Wir haben einen Boom an Mitgliedern, viele Ehrenamtliche, die sich einsetzen und neue Ideen reinbringen und dann die Dorfmeisterschaft. Wir identifizieren uns mit Rünthe“, fasste Wurst den Inhalt des Films und letztlich des Vereins kurz zusammen.
„Der Film ist auch eine Form der Ehrung für den Preisträger“, erklärte Farhan, der gerade eine Szene beim Boule aufgenommen hat. Er bereite sich in Gesprächen intensiv vor, drehe kurze Sequenzen – auch Szenen in der Marina und an der Bever – führe Interviews, zeige aber auch Banner und Urkunden. Seit vier Jahren arbeitet er für den Verband, hat ein Händchen im Umgang.
Mädchen-Trainer Bork Wölm beruhigte Farhan schnell. Der hatte nämlich die Befürchtung, dass vielleicht peinliche Bilder von über die eigenen Beine stolpernden Fußballerinnen auf den Bildschirm gelangen. „Die Kinder sind mächtig aufgeregt“, erklärte Wölm. „Es wird heute keine normale Trainingseinheit.“
Den Datenschutz hatten die Trainer für diesen Tag abgeklopft. „Wer heute zum Training kommt, ist mit den Aufnahmen einverstanden“, das sei die Voraussetzung gewesen.
Bevor die Kinder und Jugendlichen gefilmt werden, musste Possiel im Vereinsheim am gelben Klebeband stehend erzählen, warum die Jugendabteilung einen enormen Zuwachs erfuhr. Dafür bekam er ein Funkmikro angepasst, erörterte mit Farhan, was er erzählen will. Dann trat Possiel an die Markierung und redete frei ohne Skript. Nicht einfach. „War ein bisschen lang“, kommentierte Farhan die erste Aufnahme. „Noch mal kurz“, forderte Aufnahmeleiter Wurst. Possiel soll sich auf die Trainerqualifizierung, das gute Klima im Team konzentrieren. So klappte es.
„Ich finde, wir sollten auch die Turniere erwähnen. Es waren beim letzten Jugendturnier über 100 Mannschaften dabei, wir haben ein eigenes Mädchenturnier“, meldete sich aber Markus „Howie“ Franck zu Wort. Der stellvertretende Vorsitzende erfuhr Zustimmung. Also musste Possiel noch mal ran.
Der Spannungsbogen bleibt auch nach dem Drehtag erhalten: Was übrig bleibt vom Rohmaterial, werden die Vereinsverantwortlichen noch vor dem offiziellen Termin der Preisverleihung zu sehen bekommen. Kareem Farhan hat in der Bearbeitung einiges zu schneiden. „Schließlich soll der Film angenehm zu schauen sein“, betonte der Film-Profi. Aber: Drei bis vier Minuten müssen reichen.