Steuerschätzung noch offen
Defizit in der Stadtkasse von Bergkamen durch Corona größer
Bergkamen – Die Stadt Bergkamen rechnet im Corona-Jahr 2020 mit einer höheren Belastung der Stadtkasse als erwartet. Diese falle aber vermutlich nicht ganz so deutlich aus, wie es die aktuellen Zahlen nahelegen würden, hieß es in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. In der Rechnung gebe es derzeit noch viele Unbekannte.
So müsse unter anderem die Oktober-Steuerschätzung abgewartet werden, auch sei noch nicht klar, inwieweit der Bund die durch die Pandemie verursachten Gewerbesteuerausfälle kompensieren werde.
Überdies könne noch nicht abgeschätzt werde, wie hoch am Ende die städtischen Ausgaben zur Bekämpfung des Virus ausfielen. Unter anderem seien Hygieneartikel für Schulen angeschafft und Sicherheitsfirmen engagiert worden.
Minus von 8,4 Millionen Euro
Die Verwaltung legte der Politik eine Auswertung der bereits vorliegenden Zahlen vor. Demnach ergeben sich mit Stand Ende Juni für den gesamten Ergebnisplan zum Jahresende 2020 voraussichtlich Haushaltsverschlechterungen in Höhe von etwa 4,8 Millionen Euro. Gemäß Haushaltsplan war für dieses Jahr ein Fehlbetrag von 3,6 Millionen Euro veranschlagt. Das rechnerische Minus würde sich demnach auf etwa 8,4 Millionen Euro erhöhen.
Claudia Schewior, Vorsitzende der BergAuf-Fraktion, meinte, derlei Finanzlöcher ließen sich kaum durch den Griff in die Rücklagen stopfen, und brachte einen Nachtragshaushalt ins Gespräch. Die Stadt Bergkamen konnte vor einigen Jahren der Haushaltssicherung entkommen. Kämmerer Marc Alexander Ulrich zeigte sich erleichtert, dass die Kommune im vergangenen Jahr einen Doppelhaushalt beschlossen hat. Etat-Beratungen ohne genaue Kenntnis der Corona-Auswirkungen wären äußerst schwierig geworden.