Eine Bühne gab es nicht, stattdessen wurde der große Zuber auf einem Handkarren von den vier Mimen direkt vor das Publikum gezogen, welches nicht ahnen konnte, dass der eine oder andere gleich in das überaus feuchtfröhliche Theatergeschehen mit eingebunden werden sollte. Zur besseren Einstimmung war der Platz zudem mit einigen hundert Metern Wäscheleinen samt flatternder Wäsche dekoriert.
In dem Waschsalon hatte die gestrenge Madam Waschwasch das Sagen, die darauf achtet, dass ihr Sohnemann Jean eine standesgemäße Frau und nicht etwa die hübsche Hilfskraft Julien mitbekommt. Doch bei viel Klamauk, atemberaubender Artistik und untermalt von französischen Chansons kommen sich die Verliebten immer näher, was sogar zur Überraschung aller in einer royale Hochzeit mündet.
Doch das war längst nicht alles bei diesem Theater-Open-Air. Mit dem Walkingact „The Speedos“ hat das Stadtmarketing eine erstklassige Band engagiert, die mit Kontrabass, Westerngitarre, Saxofon und Schlagzeug Evergreens ebenso perfekt beherrscht wie stimmungsvolle Balladen und die guten alten Schlager. Keine Frage, dass die „Fab Four“ des Swings auch jeden Musikwunsch des Publikums prompt erfüllen.
Eher ein Stiller und Wortkarger ist der Hamburger Scherenschnittkünstler Reinhold Stier, der es am Samstag mit scharfem Blick, ebensolcher Schere und unglaublicher Akribie fertigbrachte, seine Modelle meisterhaft zu porträtieren.