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Zustimmung im zweiten Anlauf: Das „Erdbeerfeld“ kann bebaut werden

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Von: Jürgen Menke

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Der Projektentwickler wirbt bereits um potenzielle Häuslebauer auf dem „Erdbeerfeld“.
Der Projektentwickler wirbt bereits um potenzielle Häuslebauer auf dem „Erdbeerfeld“. © Jürgen Menke

Die CDU war das Zünglein an der Waage: Erst sagte sie „Nein“, dann „Ja“ zum geplanten Neubaugebiet in Bergkamen-Oberaden.

Bergkamen – Der Rat der Stadt hat am Donnerstag grünes Licht gegeben für die Bebauung des sogenannten Erdbeerfeldes zwischen Jahn- und Hermann-Stehr-Straße im Ortsteil Oberaden. Damit fällt das Votum anders aus als noch in der November-Sitzung des Bauausschusses.

Damals hatte sich unter anderem die CDU-Fraktion gegen die Aufstellung des notwendigen Bebauungsplans ausgesprochen. Jetzt hieß es von deren Vorsitzenden Thomas Heinzel, dass ihre Bedenken nach einem Gespräch mit der Verwaltung weitgehend ausgeräumt seien. In der jüngsten Ratssitzung hatte Bürgermeister Bernd Schäfer das Thema wegen „erkennbaren Beratungsbedarfs“ von der Tagesordnung genommen.

120 Wohneinheiten

Auf 5,8 Hektar Bauland sollen 120 Wohneinheiten entstehen. Einfamilien- und Doppelhäuser sind geplant sowie – ganz im südlichen Entwicklungsbereich – mehrere Mehrfamilienhäuser, die teils durch eine 35 Meter lange und zwei Meter hohe Wand vom Verkehrslärm der Jahnstraße abgeschirmt werden sollen.

Neben der CDU trugen auch die SPD und die FDP den Satzungsbeschluss mit. Der Linken-Fraktion war die Quote des öffentlich geförderten Wohnraums von 12,5 Prozent zu gering. Zudem bemängelte sie, dass die Installation von Solartechnik nicht zur Auflage gemacht wurde.

Folgen fürs Klima?

Nach Ansicht von BergAuf widerspricht das Vorhaben dem Klimaschutz, zumal das Gebiet eine wichtige Frischluftschneise für den Ortsteil bilde. Überdies bezweifelte die Fraktion eine ausreichend große Nachfrage nach derart vielen Einfamilienhäusern. Ferner seien Entwässerungsfragen noch „ungeklärt“, hieß es. Diese Einschätzung wies die SPD zurück. Sehr wohl sei das Gebiet auch mit Blick auf Starkregenereignisse untersucht und seien Lösungen gefunden worden, meinte Fraktionschef Dieter Mittmann. „Sonst würden wir dem nicht zustimmen.“

Das „Nein“ der Grünen-Fraktion, die sich bekanntlich auf eine „Zusammenarbeit“ mit der SPD verständigt hat, begründete dessen Chef Thomas Grziwotz mit den Klimafolgen sowie der Wichtigkeit von Grünflächen. Die Grünen hatten vor rund drei Monaten angekündigt, Zurückhaltung bei der Ausweisung von Neubauflächen üben zu wollen.

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