„Das stellt das Gesundheitsamt vor große Probleme. Es hat schon wieder Personal angefordert, im Kreishaus ist die Hölle los“, so Busch. Das käme Sprecher Max Rolke übers eigene Haus so nicht über die Zunge. „Aber im Grunde liegt Frau Busch da schon ganz richtig.“ In allen Orten außer Fröndenberg sei diese Problematik aufgeploppt. „In Lünen sind elf Schulen betroffen. In Kamen und Lünen haben wir jeweils eine Kita schließen müssen, weil die Kontakte zu unübersichtlich sind.“ Kreisweit waren bis Freitag 1100 Quarantänen verhängt.
Mit Kreisdezernent Uwe Hasche sei sie sich einig, „dass wir jetzt an der Einreise leiden. Da sind etliche aus Hochinzidenzgebieten gekommen, das stellt uns vor große Aufgaben“, beschrieb Busch die missliche Lage der Kommunen. „Die Politik legt ja den Teppich aus, auf dem wir uns als Verwaltung bewegen müssen.“ Sie habe durchaus Verständnis für die Abwägung, was man an Freiheiten wieder zu lässt oder noch Auflagen macht. Aber besser, man kann auf dem Teppich bleiben, ohne zu straucheln, um das Bild mal zu nutzen: „Auch weil sich Eltern wieder damit zurecht finden müssen.“
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Unna hat unterdessen den Wert 91,7 erreicht. Am Freitag meldete der Kreis Unna 30 Neuinfektionen – im Vergleich zu den Vortagen eine eher geringer Wert. Sechs der Neuinfizierten kommen allerdings aus Bergkamen. In der Stadt sind nun 97 Personen akut mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt hat der Kreis in der vergangenen Woche 401 Neuinfektionen gemeldet. Interessant dabei: Nur noch 20 der Infizierten waren vollständig geimpft. Demnach sind 95 Prozent der Neuinfizierten ungeimpft.