Präsident des Städte- und Gemeindebunds NRW spricht
"Bitte keine Panik" - Bürgermeister Schäfer ruft zur Besonnenheit bei Corona auf
20.000 Grippetote gab es im vergangenen Jahr in Deutschland. Diese Relation zeigt die Panik, die mittlerweile im Umgang mit Corona herrscht. Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer rät zur Besonnenheit.
Bergkamen/Kreis Unna - Leere Regale bei den Desinfektionsmitteln, ausverkaufte Mundschutze in den Apotheken: Seit die Corona-Fälle im Rheinland aufgetreten sind, steigt die Aufregung über die Krankheit weiter an. Bürgermeister Roland Schäfer hat in seiner Funktion als Präsident des Städte- und Gemeindebunds Nordrhein-Westfalen gegenüber WDR5 zur Besonnenheit aufgerufen.
Zu dem Vorgehen im Kreis Unna sagte er, dass es sich jeweils um Einzelfall-Entscheidungen handelt. Der Kreis habe einen Plan. „Wir nehmen die Situation ernst, wir sind vorbereitet. Für Panik ist überhaupt kein Grund“, sagte der Bürgermeister.
Corona-Verdacht in Kamen: Kreis reagiert auf Fake-News
Auch wenn es in Kamen einen Verdachtsfall vor einigen Wochen gab, der sich erfreulicherweise als Fehlalarm herausstellte, sagte Schäfer. „Die Bevölkerung muss das in Perspektive sehen.“ Eine Krankheits-Epidemie gäbe es bereuts; die Grippe. „In den letzten zwei Jahren sind jeweils pro Jahr über 20.000 Menschen gestorben an der Grippe, ohne dass wir in der gesamten Bevölkerung hier in der Bundesrepublik Panikkäufe oder Hamsterkäufe oder so etwas hätten“, so Schäfer.
Der Bürgermeister erklärte Fake-News eine klare Absage. Nach dem Verdachtsfall in Kamen waren systematisch falsche Informationen verbreitet worden von einer Person, die sich als Krankenhausmitarbeiter ausgab. „Wir wissen, das so etwas passiert. Es gibt Menschen, die Spaß dran haben, Panik und Unruhe zu verbreiten, und solche Situationen nutzen.“ Die offiziellen Informationsquellen der Kommunen bieten geprüfte Informationen, sagt Schäfer.
Angst vor Corona: Verhalten wie in der Erkältungszeit
Die Situation sei ernst zu nehmen, gerade weil es gegen den Coronavirus noch keine Impfung gebe, jedoch sei zu beachten, dass die Menschen an der Influenza (der echten Grippe) trotz Impfmöglichkeit sterben würden. Schäfer sagt, dass sowohl Krisenstab sowie auch die Informationskette von der Bundesregierung über die Landesregierung bis zu den Kommunen und Städten funktioniert. „Verhalten Sie sich vernünftig“ – dazu ruft der Bürgermeister auf.
Er rät dazu, sich wie normal in der Erkältungszeit zu verhalten. Direkter Kontakt sei zu vermeiden, man solle sich die Hände korrekt waschen und Desinfektionsmittel benutzen. Atemschutzmasken würden nur marginal helfen und eher zur psychologischen Beruhigung dienen.
Hier erhalten Sie aktuelle Informationen
Schäfer verweist auf die offiziellen Internetseiten der jeweiligen Städte und Kreise, hier www.kreis-unna.de. Auch wir informieren auf unserer Homepage www.wa.de aktuell über die neuesten Entwicklungen.