Viertklässler kehren in Schulen zurück
Ungewohnte Freude über das Ende der "großen Ferien"
Bergkamen - Schluss mit dem Coronazuschlag: Für die Viertklässler enden zum heutigen Tag die Osterferien. Ob sich alle so freuen wie Chantal aus Oberaden?
„Endlich wieder Schule!“ Wer früher darüber allzu überschwänglich frohlockte, machte sich – zumindest bei den Klassenkameraden – schnell als Streber verdächtig. Früher eben, als der Beginn jeder Ferien herbeigesehnt und deren Ende in der Regel bedauert wurde. Weil die allermeisten nicht im Ansatz ahnten, dass ihnen die Schulbank mal fehlen würde. Allein schon wegen der Nachbarn links und rechts. Doch dann kam das Virus und die gaaanz große Pause, die heute für die Viertklässler endet. Mit welcher Gefühlslage eigentlich? Ein Beispiel:
Neunjährige hat Freunde vermisst
"Unsere Tochter freut sich wahnsinnig. Und auch ich bin sehr froh, dass es wieder losgeht“, verriet Jennifer Gennies, die netterweise auf den WA-Facebook-Aufruf in der Gruppe „Du bist ein Bergkamener, wenn...“ reagierte. Die Familie ist vor einer Weile nach Oberaden gezogen, die zehnjährige Chantal besucht im letzten Grundschuljahrgang noch die „Schule am Lüserbach“ in Niederaden. Chantal ist eines von den Kindern, die sowieso gern zur Schule gehen, wie die Mutter berichtet. Obwohl sie schon vor 7 Uhr mit dem Bus los muss. Aber gern, schon wegen der Mädelsclique, mit der das Vergnügen morgens auf dem Hof bereits vor dem ersten Schellen beginnt. Und die haben der Viertklässlerin gefehlt in den Osterferien XXL. Vor allem die berühmte „beste Freundin“.
Nur Videoanrufe und Hausaufgaben-Chat
Immerhin: „Die Kinder haben sich schon bei Videoanrufen gesehen und telefoniert, wenn sie sich bei den Hausaufgaben unterstützt haben.“ Die ungewohnte Lehrerrolle im improvisierten Fernunterricht hat Jennifer Gennies aber gefordert, zumal auch Chantals zwölfjähriger Bruder ab und an mal wen brauchte, wenn’s etwa um Bruchrechnen ging. Ist ja auch eine Weile her... Jetzt also zur Schule, die Jüngere zumindest.
Mutter hat Fragen, aber Freude überwiegt
Der Mutter ist die Erleichterung anzumerken. „Ich werde Chantal am ersten Tag bringen und auch wieder abholen, darauf freut sie sich auch“, berichtet sie. Auf den Weg macht Gennies sich auch, weil trotz Elterninfo noch die eine oder andere Frage offen ist. „Vielleicht kann ich den Lehrer auf dem Hof dazu ansprechen“, hofft sie. Ansprechen etwa darauf, wer beim Toilettenbesuch – ein heikler Punkt in Sachen Infektionsrisiko – dafür sorgt, dass alles desinfiziert ist. Angst? Nein. Vorsicht? Gewiss, aber im Hause Gennies überwiegt die Freude: „Endlich wieder Schule!“