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„Mission Ausbildung“ bringt 700 Schüler und fast 50 Unternehmen zusammen

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Von: Christoph Volkmer

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 Ausbildungsmesse in der Sporthalle am Friedrichsberg Bergkamen
Um sich über mögliche Ausbildungswege zu informieren, kamen rund 700 Schüler am Mittwoch in die Sporthalle am Friedrichsberg. © Volkmer, Christoph

Über 700 Schüler aus dem gesamten Kreisgebiet haben am Mittwoch die bisher größte Ausbildungsmesse in Bergkamen besucht. Unter dem Motto „Mission Ausbildung“ präsentierten sich knapp 50 regionale Unternehmen in und vor der Sporthalle an der Willy-Brandt-Gesamtschule.

Bergkamen – Über 700 Schüler aus dem gesamten Kreisgebiet haben am Mittwoch die bisher größte Ausbildungsmesse in Bergkamen besucht. Unter dem Motto „Mission Ausbildung“ präsentierten sich knapp 50 regionale Unternehmen in und vor der Sporthalle an der Willy-Brandt-Gesamtschule.

Gucken, ausprobieren und möglichst ein erstes Gespräch führen – darum ging es. Um mit den Jugendlichen aus den Jahrgangsstufen neun und zehn in Kontakt zu kommen, haben viele Unternehmen von der Möglichkeit, sich optisch auffällig zu präsentieren, Gebrauch gemacht. Arbeitsproben und Materialien oder große Hinweisschilder, die über die Vorzüge des Berufs informierten, lockten bei der gemeinsamen Veranstaltung von Jobcenter, Agentur für Arbeit, Multikulturellem Forum und Stadt Bergkamen viele Interessierte an.

Erste Bewerbungen abgegeben

Einige Jugendliche kamen sehr zielgerichtet. „Wir haben schon drei Schülerinnen hier gehabt, die ihre Bewerbung zur Altenpflegefachkraft direkt bei mir abgegeben haben. Die laden wir gleich nächste Woche zum Vorstellungsgespräch ein“, berichtete Ludger Moor, Leiter des Hermann-Görlitz-Seniorenzentrums. Neben der dreijährigen Ausbildung gibt es neuerdings auch die Möglichkeit, als Pflegefachassistenz schon nach zwölf Monaten einen Abschluss zu erreichen. „Das ist schon mit dem Hauptschulabschluss nach der neunten Klasse möglich“, so Moor.

Auch am Stand der Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bönen, Bergkamen (GSW) kamen im Laufe des Vormittags einige konkrete Bewerbungen zusammen. „Für das neue Ausbildungsjahr suchen wir aktuell noch Fachangestellte für Bäderbetriebe und Fachkräfte für Lagerlogistik“, erklärte Mitarbeiter Adam Mucha. Die GSW gehörte überdies zu den Unternehmen, die am Stand unter anderem auf Verdienstmöglichkeiten hinwiesen. Auch dadurch ergaben sich manche Gespräche.

Angelina und Summer (rechts) von der Realschule Oberaden bei der Ausbildungsmesse
Die Neuntklässlerinnen Angelina und Summer (rechts) von der Realschule Oberaden nahmen als Erinnerung an die Messe neben vielen Informationen auch ein Foto in Arbeitskleidung mit. © Volkmer, Christoph

Thema Berufswahl enorm wichtig

„Das Thema Berufswahl, beziehungsweise die duale Ausbildung, sind enorm wichtige Themen. Im Hinblick auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel ist es dringend nötig, daran zu arbeiten, dass jedem ein Angebot unterbreitet werden kann, sich über verschiedene Berufsfelder zu informieren“, sagte Bürgermeister Bernd Schäfer am Rande der Messe.

Nachdem die Veranstaltung nach vielen Jahren im Ratstrakt zu groß für die dortigen Platzverhältnisse geworden war, erfolgte nach zweijähriger Corona-Pause im vergangenen Jahr der Umzug zum Fakt Campus, nun waren in der Sporthalle so viele Unternehmen wie nie dabei. „Unser Ziel ist es, dass nach Corona die Ausbildungszahlen wieder erhöht werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um junge Menschen wieder für eine Ausbildung zu begeistern“, so Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna.

Die Veranstaltung in der Friedrichsberghalle stellte den Startschuss zu zehn weiteren Aktionen dar, die noch in diesem Jahr folgen sollen, aber bis auf die landesweit angelegte „Woche der Ausbildung“ noch nicht näher benannt wurden.

90 Prozent der jungen Arbeitslosen haben keine Ausbildung

Wie wichtig eine fundierte Ausbildung sei, belege ein Blick in die Statistik. „Über 90 Prozent der jungen Arbeitslosen haben keine Ausbildung“, sagte Ringelsiep. Zugleich sei es wichtig, auch während einer laufenden Ausbildung Hilfestellungen anzubieten. Bei 100 Personen, die eine Ausbildung beginnen würden, seien es am Ende lediglich 51, die auch ihre Gesellenprüfung absolvierten, so der Jobcenter-Chef.

Kenan Küçük, Geschäftsführer des Multikulturellen Forums, wertete es als gutes Zeichen, dass sich fast 50 Unternehmen vor Ort präsentierten: „Die Region bietet viele Chancen.“ Zugleich appellierte Küçük, auch die Eltern bei der Berufswahl mit ins Boot zu nehmen, um gemeinsam zu einem Erfolg zu kommen. Nicht zuletzt seien deutlich mehr zugewanderte Fachkräfte nötig. „Nur mit eigenen Kräften werden wir unsere Probleme nicht lösen.“

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