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Polizisten verletzt: Alkohol lässt Mann völlig ausrasten

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Von: Jana Peuckert

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Atemalkoholtest Gerät
In beiden Fällen war der Mann mit 2,5 bzw. 2,25 Promille stark alkoholisiert. (Symbolbild) © Uli Deck

Wenn ein 25 Jahre alter Mann aus Kamen Alkohol trinkt, gerät er oft außer Kontrolle. Wie das aussehen kann, zeigen Geschehen, wegen denen sich der Mann im Amtsgericht Kamen verantworten muss.

Bergkamen/Kamen – Am 27. November vergangenen Jahres ist der Angeklagte mit Freunden zum Trinken in einer Kamener Kneipe. Dort trifft er weitere Kumpel, stellt sie seinen Begleitern vor. Doch statt Harmonie herrscht schon bald eine aggressive Spannung zwischen den beiden Gruppen. Irgendwann reißt der Angeklagte einen seiner Begleiter derart an der Schulter, dass dieser stürzt und sich dabei den Kiefer bricht und eine Ohrverletzung davonträgt.

Davon ist das Gericht überzeugt, auch wenn der Angeklagte angibt, den Geschädigten gegen die Brust gestoßen zu haben, wodurch dieser nach hinten gefallen sei. „Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie er sich dabei verletzt haben soll.“ Er habe in auch nur gestoßen, weil der mit geballter Faust auf einen anderen losgestürmt sei. Das Gericht glaubt letztlich dem Geschädigten, der erklärt, durch den Stoß gegen die Schulter nach vorne gefallen zu sein. Ein Attest belegt den Kieferbruch und die Ohrverletzung.

Wie ich mich da verhalten habe, ist unter aller Sau.

Der Angeklagte

Viel schwerer wiegen weitere Vorwürfe gegen den Angeklagten. Sowohl am 11. Dezember als auch am 5. Februar gerät der Mann jeweils in Bergkamen mit Polizisten aneinander – zunächst vor der Wohnung seiner Ex, dann in Verbindung mit einem Verkehrsunfall. Der 25-Jährige soll gegen einen Baum gefahren sein. In beiden Fällen ist der Mann mit 2,5 bzw. 2,25 Promille stark alkoholisiert und soll fixiert werden. Dagegen wehrt sich der Kamener. Er versucht, die Beamten mit Kopfstößen, Schlägen und gezielten Tritten zu treffen. Zudem versucht er, einen Polizisten zu beißen. Im ersten Fall sind sieben Beamte nötig, um den Angeklagten auf der Wache in eine Zelle zu bringen. Mehrere Polizisten werden bei den Einsätzen verletzt. „Es tut mir sehr leid. Wie ich mich da verhalten habe, ist unter aller Sau“, gibt der 25-Jährige zu. Er entschuldigt sich bei als Zeugen geladenen Polizisten. Eine Polizistin nimmt die Entschuldigung nicht an. Eine solche sei nichts wert, wenn der Angeklagte immer wieder auf sie und ihre Kollegen losgehe. Er strebe jetzt eine Alkoholtherapie an, so der 25-Jährige.

Das Gericht verurteilt den wegen Trunkenheitsfahrt Vorbestraften wegen fahrlässigen Vollrausches, fahrlässiger Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zu 3600 Euro Geldstrafe.

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