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20. Lichtermarkt in Bergkamen mit ganz besonderer Strahlkraft

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Von: Markus Liesegang

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Blickfänge, wohin man auch schaute. Hier die Walking Acts.
Blickfänge, wohin man auch schaute. Hier die Walking Acts. © Liesegang Markus

Laue Luft, strahlendes Licht und sprühende Ideen: Vom 20. Lichtermarkt in Bergkamen wird man noch lange erzählen.

Bergkamen – Das leuchtende Leben kehrte am Freitagabend nach über drei Jahren auf den Bergkamener Stadtmarkt zurück. Den 20. Lichtermarkt nutzten Tausende, um wie an einem lauen Sommerabend unter Leute zu gehen, das hochkarätige Programm zu genießen, an den Ständen vorbei zu bummeln oder die Gemeinschaft mit im Biergarten zu genießen. Ende Oktober, wohlgemerkt.

Feuriger Auftritt mit Getöse: Theater Titanick.
Feuriger Auftritt mit Getöse: Theater Titanick. © Liesegang Markus

Die aufwendigen Show des Münsteraner Straßentheaters „Titanick“ eröffnete das Spektakel. Die Brassband „Fanfare Le S.N.O.B.“ blies zum Start. Der Spielleiter stimmte das Publikum auf einen Wettkampf nach dem Motto „höher, schneller, weiter“ ein. Ziel der genialen Erfinder aus den den USA, Frankreich, Mexiko und England war es, mit ihren tollkühnen Kisten als Erste die Bühne zu erreichen.

Die 500 Meter nahmen Marie Bonbel, Senor Zapatta, Mr. und Mrs. Winterbottom und Jimmy Lindbergh unter lautem Getöse, Gestank und zahlreichen Pyroeffekten in Angriff. Fasziniert verfolgte das Publikum die Tour, immer auf Abstand gehalten vom Großaufgebot von Security. Lindbergh in seinem an „Mad Max“ erinnernden Dreirad bahnte sich rigoros den Weg. Bonbel schien ihr übergroßes Hamsterrad mit dem Schwung ihres Körpers vorwärtszutreiben. Die Französin gewann schließlich das Rennen und entschwebte Bergkamen, an einem Mobilkran hängend, Richtung tiefblauem Himmel.

Lichterfüllt lockte die St. Elisabeth-Kirche zum zweiten Spielort. Pfarrer Thorsten Neudenberger versprach den über 300 Besuchern der ersten Show des Abends „Naturgesänge und Technikklänge“. Er bezog diese Idee auf den Naturheiligen der Katholiken, Franz von Assisi. Sänger Gennady Tkachenko-Papizh nutzte beides: Natur in seiner wandelbare Stimme, mit der er das Summen der Bienen, das Rauschen des Windes im Blätterwerk perfekt nachahmte. Technik setzte der Russe facettenreich ein mit dem Ziel, textlosen Melodien durch Effekte mit mehr Pathos zu versehen.

Trolle und Elfen im Stadtwald

Dritter Spielort war der Stadtwald. Die Jugendkunstschule hatte eine Fotobox aufgestellt für Kinder, die sich vor einer Drehscheibe mit Lichtern als Hintergrund ablichten lassen konnten. Es gab Trolle zu entdecken, geschützt vom Ranger und einem Trollschutzzaun. Zur Musik von Gott Pan bewegten sich Waldelfen und umflirrten die Besucher. Das Duo „Fire Company“ zeigte heiße Artistik aus Feuerschlucken und -spucken, ließ den brennenden Hula Hoop-Reifen bis zur Stirn hochsteigen.

Der Markt mit Salsaband, phantasievollen Walking Acts und Druckluftorchester war mit seinen Verkaufsständen ebenso gefragt. Allerlei Lichtspielereien, zum Beispiel leuchtende „Pikachu“-Mützen oder Ballons mit LED-Illumination fanden den Weg auf Kinderköpfe und und in deren Hände. Den Ausverkauf des weihnachtlichen Accessoires verhinderte hingegen das so gar nicht winterliche Wetter.

All die Krisen mal vergessen

Aufatmen darf das Bergkamener Stadtmarketing: Die Veranstaltung war und ist ein zugkräftiges Stadtfest. Drei Jahre Abstinenz machten geradezu hungrig darauf. Und unter freiem Himmel denkt niemand mehr an Corona. Gerne vergaßen die Bergkamener an diesem schönen Abend auch die drohende Energiekrise. „Es war ein schöner, gelungener Abend. Beeindruckend!“, verabschiedete sich etwa die Zweibrückenerin Dora Gbobo, an diesem Wochenende zu Gast bei Freunden in Hamm.

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