Nehmen Sie für Lavendel im Topf keine zu gute Blumenerde – davon ist die Pflanze überfordert
Die Duftpflanze ist ein Allround-Talent im Haushalt und macht sich gut in der Küche, im Bad aber auch im Schlafzimmer. So pflanzen Sie Lavendel im Topf an.
Lavendel ist ein pflanzliches Multitalent. Die Duftpflanze kann nicht nur zur Bekämpfung unschöner Gerüche verwendet werden, sondern auch zum Kochen, als Tee, in Salben und Cremes und sogar als Heilpflanze, zum Beispiel bei Angst- oder Schlafstörungen. Da ist es umso praktischer, dass Lavendel nicht nur im Beet im Garten, sondern auch hervorragend im Topf auf der Fensterbank gedeiht. Wenn Sie Lavendel im Topf kultivieren, haben Sie fast das ganze Jahr über etwas von der Wirkung und dem Nutzen der Pflanze.
Lavendel anpflanzen: Der richtige Topf und Standort

Lavendel wächst zwar sowohl im Garten als auch im Topf, hat aber trotzdem einige Vorlieben, was den Standort angeht. Am besten steht die mediterrane Pflanze im Licht, zum Beispiel auf der sonnigen Fensterbank, im Blumenkasten vor dem Fenster oder auf dem Balkon. Dunkle Ecken wie die Garage oder ein kühler Hausflur eignen sich eher weniger als Stellplatz. Wer die Pflanze im Haus vorkultiviert, kann sie ab Ende März für den Sommer nach draußen stellen, wenn keine strengen Fröste mehr drohen.
Auch die Wahl des Topfes will gut überlegt sein. Theoretisch kann man Lavendel auch in einem normalen Plastikkübel aus dem Baumarkt oder Blumenladen anpflanzen, allerdings sollte man diesen mit mehr als nur Blumenerde füllen. Wie die meisten Kräuter verträgt Lavendel Staunässe nicht besonders gut und sollte deshalb einen Boden bekommen, durch den das Wasser gut abfließen kann. Dazu kann man zum Beispiel eine Schicht Kies auf dem Topfboden aufschichten.
Noch besser geeignet ist allerdings ein Tontopf oder ein Gefäß aus Terracotta. Das Naturmaterial lässt überschüssiges Wasser verdunsten, sodass der Lavendel keine nassen Füße bekommt und im schlimmsten Fall sogar eingeht. Außerdem sollte der Topf groß sein, da Lavendel seine Wurzeln gern vielseitig ausbreitet.
Lavendel pflanzen und gießen: Die richtige Pflege für die Duftpflanze
Lavendel mag es karg. Mit Dünger, viel Wasser oder besonders guter Blumenerde brauchen Sie also gar nicht erst anfangen. Die Blumenerde sollte möglichst nährstoffarm und mit Sand vermischt sein, damit sie eher trocken bleibt. Ein bis zweimal im Jahr kann man etwas Gartenkalk in die Erde mischen.
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Wenn der Lavendel gepflanzt ist, sollten Sie ihn in den ersten Tagen gut pflegen, bis sich die Wurzeln in ihrer neuen Umgebung gefestigt haben. Am besten gießt man die Pflanze mit kalkarmem Wasser und sollte sie besonders zu Anfang regelmäßig feucht halten – allerdings nie nass. Auch danach kann man die Duftpflanze gelegentlich gießen, sollte aber immer aufpassen, dass sich die Feuchtigkeit nicht staut. Am besten gießt man erst, wenn die oberste Schicht der Blumenerde abgetrocknet ist. Generell gilt: Je kleiner der Topf, desto schneller können die Pflanzen austrocknen, trotzdem mag es Lavendel lieber trocken als zu nass.
Lavendel im Frühjahr und im Winter: Rückschnitt und der richtige Kälteschutz
Lavendel ist also eine pflegeleichte Pflanze, allerdings benötigt auch dieses Gewächs hin und wieder etwas Zuwendung. Dazu gehört auch ein Rückschnitt, den man mindestens einmal jährlich, besser sogar zweimal im Jahr durchführen sollte.
Der erste Rückschnitt erfolgt bereits im Frühjahr. Je nach Wetterlage schneidet man den Lavendel am besten zwischen Mitte März und Ende April, um im Falle von Balkonpflanzen Schäden durch Frost zu vermeiden. Zu dieser Zeit fängt der Lavendel an zu treiben und sollte etwa um ein Drittel bis zur Hälfte gestutzt werden. Der zweite Schnitt erfolgt im Sommer, nachdem die Pflanze bereits geblüht hat. Jetzt kann sie bis zur Hälfte zurückgeschnitten werden, was einen Rückschnitt aller Blütenschöpfe bedeutet. So kann der Lavendel im Herbst noch einmal blühen. Aber Achtung: Schneiden Sie nie zu tief. Wenn ins alte Holz geschnitten wird, kann es sein, dass diese Zweige nicht mehr treiben.
Wenn der Winter kommt, geht es ans Überwintern. Besonders kälteempfindliche Sorten sollten jetzt vom Balkon ins Haus geholt und an einen warmen und vor allem frostfreien Platz gestellt werden. Wenn die Töpfe draußen bleiben müssen, sollten Sie die Kübelpflanze genügend vor der Kälte schützen, indem Sie sie zum Bespiel mit Vlies, Jute oder anderem Schutzmaterial einwickeln. Außerdem empfiehlt es sich, die Töpfe auf ein Holzbrett oder eine Styropormatte zu stellen, damit der Boden von unten nicht zu kalt wird oder gar gefriert.