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„Er weiß, wann er kuscheln soll“ – Hund in der Notaufnahme weicht nicht von der Seite seines Herrchens

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Von: Anna Heyers

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Brian Benson musste für ein paar Tage ins Krankenhaus. Mit dabei hatte er nicht nur seine beiden Töchter, sondern auch Labrador Retriever Magnus – seinen Therapiehund.

Die meisten Krankenhäuser sind auf den ersten Blick weder besonders schön, noch verströmen sie eine Aura der Heilung oder Genesung. Trotzdem: Weltweit retten die Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger dort täglich Menschen. Eine organisierte und saubere Umgebung ist dafür genauso nötig, wie etwa helles Licht.

Genau in diese recht kühle Umgebung musste sich der New Yorker Brian Benson kürzlich begeben. Sein Erlebnis teilte er mit seinen Followern in den sozialen Medien: „Letztes Wochenende hatte ich Schmerzen in der Brust und konnte nur schwer atmen. Ich fuhr also zur Notaufnahme, um mich einmal durchchecken zu lassen.“ Am Ende musste der Amerikaner drei Tage bleiben – aber nicht ganz allein, den Hund Magnus wich ihm nicht von der Seite.

Hund in der Notaufnahme weicht nicht von der Seite seines Herrchens

Magnus ist ein goldener Labrador Retriever und außerdem ein ausgebildeter Therapiehund. Krankenhäuser und Notaufnahmen sind für den Vierbeiner nicht Ungewöhnliches, schließlich besucht er sie zusammen mit Herrchen Brian regelmäßig. Als Tiertherapie-Team versuchen die beiden, todkranken Kindern und Erwachsenen Trost zu spenden. Sie besuchen die trauernden Familien – genau wie das überlastete Krankenhauspersonal, das sich um diese Patienten kümmert.

Dass Magnus ein Therapiehund, und damit ein Assistenzhund (engl.: service dog) ist, ist auch der einzige Grund, warum er mit Brian im Krankenhauszimmer bleiben durfte. Darüber freute sich bestimmt nicht nur der Hund selbst, sondern auch sein Herrchen und alle Besucher.

Therapiehund auf Krankenhausbett in Nahansicht.
Therapiehunde wie Magnus dürfen auch in Deutschland mit ans Krankenbett – sie beruhigen die Patienten mit ihrem Wesen. (Symbolbild) © Glück Dalibor/dpa

Hundeliebe: „Er wusste, wann er kuscheln sollte – und wann er albern sein konnte“

Magnus wich die ganze Zeit nicht vom Bett seines Herrchens. Brian schrieb dazu: „Er hat mich entspannt und mich von der aktuellen Situation abgelenkt. Er weiß, wann er kuscheln und wann er albern werden muss.“ Außerdem beruhigte der Vierbeiner die beiden Benson-Töchter, die ebenfalls mit im Zimmer waren, und sorgte für ein Lächeln bei Ärzten und Pflegern.

„Ich liebe diesen Hund mehr, als er es je wissen wird.“

Brian Benson über seinen Therapiehund Magnus (Quelle: TikTok)

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Magnus, viel mehr als ein Therapiehund für Brian

Die Diagnose für Brian ist nicht ganz ungefährlich. Offenbar leidet er unter einer Kardiomyopathie (Erkrankung des Herzmuskels) _ und das trotz gesunder Lebensweise und Sport. Unterkriegen lässt er sich jedoch nicht. Bestimmt auch, weil Magnus ihm Lebensmut schenkt. Auf Instagram teilte Brian auf seinem Profil @magnusthetherapydog noch weitere Schnappschüsse von dem gemeinsamen Klinikaufenthalt. Und auch, wenn Magnus vielleicht nicht unbedingt der Held in Sachen Kartenspielen oder Scrabble ist, für die Familie Benson ist er der beste Hund der Welt.

Das Netz liebt Magnus – und wünsch sich sowas auch in Deutschland

In den sozialen Medien werden Brian und Magnus gefeiert und die Likes und Kommentare fliegen ihnen nur so zu. Hier eine kleine Auswahl der TikTok-Kommentare:

Viele User wünschen sich auch, dass das hier in Deutschland möglich wäre. Ist es das vielleicht sogar?

Hund im Krankenhaus – wäre so etwas auch in Deutschland möglich?

Jein. Grundsätzlich muss man wissen, dass ausgebildete Assistenzhunde in den meisten Gebäuden, wie etwa Fitness-Studios, auch dann erlaubt sind, wenn andere Hunde draußen bleiben müssen. Das besagt zum Beispiel das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG). Das würde bedeuten, dass ein Assistenzhund durchaus in ein Krankenhaus darf, zumindest in den normalen Bereichen. Ausgeschlossen wäre er auf den Intensivstationen.

Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), § 12e

Alle Betreiber einer typischerweise für den allgemeinen Publikumsverkehr öffentlich zugänglichen Anlage oder Einrichtung sind verpflichtet, Menschen mit Behinderung, die auf einen Assistenzhund angewiesen sind, den Zutritt nicht wegen der Begleitung durch einen Hund zu verweigern.
Hierunter fallen u.a. Arztpraxen, Freizeiteinrichtungen, Friseursalons sowie Einrichtungen des Einzelhandels und der Gastronomie. Danach gilt eine Einschränkung der Duldungspflicht nur dann, wenn der Zutritt mit Assistenzhund eine unverhältnismäßige oder unbillige Belastung für die Betreiber darstellen würde.

In Deutschland sind zumeist Blindenführhunde oder Begleithunde, zum Beispiel für Rollstuhlfahrer, bekannt. Es gibt aber noch weit mehr Assistenzhund-Arten, zum Beispiel:

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Gerade in Amerika bekannt ist auch der sogenannte Emotional-Support-Dog (dt.: Unterstützerhund bei emotionalen Unsicherheiten). Dieser hat im Regelfall nicht dieselben Rechte wie ein Assistenzhund in Deutschland – und dürfte damit wahrscheinlich nicht mit in Krankenhaus. Hier gilt das Duldungsrecht.

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