Warum manche Jobs unzufriedener machen könnten – Harvard-Studie soll es erklären
Was macht im Leben glücklich? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine viel zitierte Studie von Forschern der Harvard University. Auch das Arbeitsleben kommt zur Sprache.
Was macht ein glückliches Leben aus? Der wichtigste Faktor sind gute zwischenmenschliche Beziehungen, wie eine Langzeitstudie der Harvard Universität belegt. Dazu zählen beispielsweise eine gut funktionierende Beziehung zum Partner, ein gutes Verhältnis zur Familie sowie gute Freundschaften. Und im Arbeitsleben ein kollegiales Verhältnis unter Arbeitskollegen.
Harvard-Studie: Warum „einsame“ Jobs unzufriedener machen könnten
Was bedeutet das umgekehrt, wenn man im Job weniger mit Kollegen oder anderen Menschen zu tun hat? Wie CNBC.com berichtet, lässt sich aus der Harvard-Studie ableiten, dass die meisten unglücklichen Mitarbeiter tendenziell in Berufen arbeiten, die wenig menschliche Interaktion erfordern und keine Möglichkeiten bieten, sinnvolle Beziehungen zu Kollegen aufzubauen.

Dass positive Beziehungen zu anderen Menschen zum eigenen Lebensglück maßgeblich beitragen, lässt sich demnach auch aufs Berufsleben übertragen. „Es ist ein wichtiges soziales Bedürfnis, das in allen Bereichen unseres Lebens erfüllt werden sollte“, so der Leiter der Harvard-Studie, Robert Waldinger, laut des Berichts. „Außerdem ist man zufriedener mit seinem Job und leistet bessere Arbeit, wenn man mit anderen Menschen verbunden ist.“ In Berufen wie dem des Lkw-Fahrers ist man unterdessen gewiss häufiger allein oder zum Beispiel auch als Paketzulieferer häufiger auch ohne Kollegen unterwegs. Das sind aber nur einige Beispiele von vielen möglichen Berufen. Und längst nicht jeder ist in seinem Arbeitsleben unzufrieden, nur, weil er womöglich weniger soziale Kontakte während der Arbeit als Menschen in anderen Berufen hat.
Auch der Faktor Stress könnte den Forschern zufolge unzufrieden machen
Betroffen sein könnten nicht nur Menschen in „einsamen Berufen“, wie es in dem Bericht von CNBC anlässlich der Studie weiter heißt. Sondern auch in anderen Berufen. „Wir wissen, dass Menschen in Call-Centern durch ihre Arbeit oft enorm gestresst sind, vor allem weil sie den ganzen Tag mit frustrierten, ungeduldigen Menschen am Telefon sitzen“, erklärt Waldinger in dem Bericht anhand eines Beispiels.
Ergebnisse der Harvard-Studie im Buch „The Good Life“ veröffentlicht
Prägende und gut funktionierende Beziehungen gibt es den Wissenschaftlern zufolge zudem auf ganz verschiedenen Ebenen. Die viel zitierte Langzeitstudie über das menschliche Glück ist deshalb so bemerkenswert, weil die Forscher seit mehr als 80 Jahren Menschen aus verschiedenen Generationen begleiteten und dabei herausfinden wollten, was ihr Wohlbefinden positiv beeinflusst. Die Ergebnisse der jahrzehntelangen Forschung haben die Wissenschaftler in dem Buch „The Good Life“ veröffentlicht. Eine andere Langzeitstudie hat sich unterdessen sich damit befasst, in welchen Berufen Menschen arbeiten, die besonders zufriedensten sind.