Gehaltsvorstellung bei der Bewerbung angeben – so gelingt es Ihnen
Gehaltsvorstellungen gehören bei vielen Stellenausschreibungen einfach dazu – für Bewerber ist das herausfordernd. Das sollten Sie beachten.
Wenn Sie sich bewerben, dann geht es nicht nur um Zeugnisse, den Lebenslauf oder gegebenenfalls das Anschreiben – manche Arbeitgeber haben in der Stellenausschreibung auch den Punkt Gehaltsvorstellung stehen. Das ist für einige Bewerberinnen und Bewerber ein unangenehmer Punkt, bei dem man einiges falsch machen kann. Im Folgenden lesen Sie, wie Sie mit Gehaltsvorstellungen in Bewerbungen umgehen können.

Das sollten Sie bei der Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung beachten
Sie sehen in dem Stellenangebot, dass Sie eine Gehaltsangabe in Ihre Bewerbung integrieren sollen, das ist kein Grund zur Panik. Machen Sie sich in Ruhe Gedanken, sprechen Sie mit Freundinnen und Freunden und vergleichen Sie in Karriere-Portalen, was dort als Durchschnittsgehalt für Ihren Job angegeben ist. Außerdem können Ihnen folgende Tipps helfen:
- Formulieren Sie eine konkrete Zahl (oder eine Gehaltsspanne). Tipp: Nutzen Sie krumme Zahlen wie beispielsweise 46.470 Euro Brutto im Jahr. Wissenschaftler der Columbia Business School haben herausgefunden, dass ein präziser Gehaltsvorschlag überzeugender wirkt. Außerdem sind krumme Zahlen schwerer herunterzuhandeln.
- Orientieren Sie sich an Ihrem aktuellen Gehalt, wenn ein Jobwechsel ansteht, schlagen Sie 10–20 Prozent auf.
- Geben Sie, sofern nicht anders gewünscht, die Summe im Brutto-Jahresgehalt an. Was Sie Netto herausbekommen wollen, interessiert den Arbeitgeber nicht, für diesen sind die tatsächlichen Zahlen wichtig. Welche Abzüge Sie haben, ist individuell, das hängt unter anderem von der Steuerklasse, Kindern und der Kirche ab.
- Die Gehaltsvorstellung enthält keine Zusatzleistungen, auch das dreizehnte Monatsgehalt spielt keine Rolle.
Sollten Sie dies doch berücksichtigen wollen, schreiben Sie es direkt dahinter. Beispielsweise so: Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 55.000 Euro im Jahr (inkl. Sonderzahlungen etc.). - Wenn Sie die Gehaltsvorstellung im Anschreiben nennen, nutzen Sie den Schlusssatz. Alternativ können Sie auch unter der Unterschrift ein PS setzen.
- Kalkulieren Sie Spielraum rein: Steigen Sie beispielsweise etwas höher ein, dann können Sie sich herunterhandeln lassen.
- Wenn Sie noch keine konkrete Zahl angeben wollen oder können, dann ist eine Möglichkeit, dass Sie einfach Ihren aktuellen Jahresverdienst nennen. So kann die Personalerin oder der Personaler grob kalkulieren.
Was tun, wenn keine Gehaltsvorstellung gefordert wird
Falls keine Angabe in dem Stellenangebot ist, lassen Sie die Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung am besten weg – im Vordergrund sollte Ihre Motivation stehen. Machen Sie sich im Idealfall aber schon einmal Gedanken, was Sie für Gehaltsvorstellungen haben und rechnen Sie eine Preisspanne aus. Sie wollen sich ja finanziell vermutlich nicht verschlechtern – vergleichen Sie in verschiedenen Jobportalen, filtern Sie nach Ihrem Bundesland und dann erhalten Sie einen Durchschnittswert. Beachten Sie auch immer Ihre Qualifikation und passen Sie Ihre Gehaltsvorstellungen daran an. So sind Sie für ein mögliches Vorstellungsgespräch vorbereitet – denn eines ist klar: Die Frage nach der Bezahlung wird zeitnah aufkommen.
Übrigens: Steht bei Ihnen gerade kein Jobwechsel an, können Sie sich trotzdem über Gehaltsvorstellungen Gedanken machen.
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