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Totimpfstoff gegen Corona: Forderung nach neuem Vakzin in Deutschland

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Von: Erik Hlacer

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Immer mehr Menschen in Deutschland fordern im Corona-Kampf den Totimpfstoff. Das Vakzin ist ein neuer Hoffnungsträger - auch, um Impfskeptiker zu überzeugen?

Hamm - Die Impfkampagne in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, ist weit vorangeschritten. Im Kampf gegen Corona fordern jedoch immer mehr Menschen einen sogenannten Totimpfstoff. In den Sozialen Medien wird das Vakzin als Hoffnungsträger proklamiert. Doch was steckt dahinter? Und ist eine zeitnahe Zulassung in Deutschland realistisch? (News zum Coronavirus)

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Totimpfstoff gegen Corona: Ein neuer Hoffnungsträger? Was hinter dem Vakzin steckt

Der Totimpfstoff wird mit voranschreitender Corona-Pandemie von vielen gefordert, ist den meisten Menschen als Begriff allerdings völlig unbekannt. Das Bundesgesundheitsministerium hat daher nun ausführlicher erklärt, worum es sich bei einem Totimpfstoff handelt. Tatsächlich handelt es sich um eine renommierte Impf-Methode, die lediglich im Zuge der Corona-Pandemie bislang keine Rolle spielte. Stattdessen wurden in Deutschland hauptsächlich mRna-Impfstoffe um Biontech und Moderna verimpft.

Doch sind Totimpfstoffe eine Alternative in der Corona-Bekämpfung? Ein virusbasierter Totimpfstoff enthält demnach abgetötete Krankheitserreger, die sich nicht mehr vermehren können. Diese werden vom Körper als fremd erkannt und regen das Immunsystem zur Antikörperbildung an, ohne dass die jeweilige Krankheit ausbricht. Totimpfstoffe und die Antikörper dagegen können schnell abgebaut werden, sodass nach der Erstimpfung wiederholt nachgeimpft werden muss.

Totimpfstoff gegen Corona: Das ist der Vorteil der Impfstoffe

Mit anderen Worten: Ein einziger Pieks reicht auch bei Totimpfstoffen nicht aus. Doch was ist dann der Vorteil von Totimpfstoffen? Anders als mRna-Impfstoffe, wie jene von Biontech und Moderna, können Totimpfstoffe lange gelagert werden. Sie können bei einfachen Kühlschranktemperaturen mehrere Jahre aufbewahrt werden. Ärzte weisen zudem darauf hin, dass Totimpfstoffe in der Regel weniger Nebenwirkungen hervorrufen.

Auch ob seiner Vorteile zählen laut br.de die meisten Impfstoffe zur Kategorie der Totimpfstoffe. Weiterhin gehören unter anderem Impfstoffe gegen Diphtherie, Hepatitis B, Kinderlähmung, Keuchhusten, Tetanus und Tollwut dazu. Auch die meisten Grippeimpfstoffe sind Totimpfstoffe. Im Fall von Corona ist bei diesen Vakzinen jedoch ein Verstärker notwendig, um eine Immunreaktion hervorzurufen. Dieser kann grippeähnliche Symptome auslösen. Somit wären auch hier mögliche Nebenwirkungen programmiert.

Prinzipiell sind Totimpfstoffe aber gut verträglich - und zwar für alle Altersgruppen und auch Risikopatienten. Zudem könnten auch Impf-Skeptiker abgeholt werden, die sich vielleicht noch vor den verhältnismäßig neu entwickelten mRNA-Impfstoffen fürchten - schließlich gibt es Totimpfstoffe schon lange, und man kennt sie von verschiedenen anderen Impfungen.

Totimpfstoff gegen Corona: Twitter-Nutzer fordern neues Vakzin in Deutschland

Tatsächlich geht es einigen Impf-Skeptikern darum, dass mRna-Impfstoffe gegen Corona im Eiltempo entwickelt wurden und man dementsprechend noch keine Langzeitstudien kennt, Totimpfstoffe dagegen ein bewährtes Konzept darstellen. Dementsprechend gibt es auch im Netz viele Befürworter dieses Impfstoffs. Auf Twitter fragt ein ungeduldiger Nutzer etwa: Wo bleibt der Totimpfstoff? Nicht gewollt? Kein Interesse?“

Vielen Befürwortern geht es mit dem Totimpfstoff in Deutschland offenbar nicht schnell genug. „Das ,bestmöglich‘ ist nicht beweisbar, ,sicher‘ ist nach den Evidenzen eine gewagte Behauptung. Sehr viele ,Impfwillige‘ müssen deshalb noch auf den Totimpfstoff warten. Deren Risiko verantworten EMA und BMG! Freigabe von Totimpfstoffen - jetzt!“, fordert ein Twitter-Nutzer.

Doch auf Twitter finden Totimpfstoffe nicht nur bedingungslose Befürworter. „Ich als Laie denke, auch Totimpfstoffe haben ihre Tücken, da Adjuvanzien“, verweist ein Nutzer auf die hohe Anzahl an Antikörpern, die der Körper dadurch herausbildet.

Totimpfstoff gegen Corona: Bund reagiert auf Forderungen aus der ungeimpften Bevölkerung

Der Bund hat auf die Diskussion um Totimpfstoffe nun reagiert. „In Deutschland wird bisher kein Totimpfstoff verimpft. Jedoch muss niemand auf einen Totimpfstoff warten, denn die bereits zugelassenen Impfstoffe sind sicher und schützen bestmöglich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus“, schreibt das Bundesgesundheitsministerium auf Twitter.

In Deutschland wurde bislang kein Totimpfstoff zur Bekämpfung des Coronavirus zugelassen. Viele Menschen sind jedoch der Auffassung, dass Totimpfstoffe Hoffnungsträger sind. Insbesondere falls sich die Corona-Lage wieder verschlechtert und Covid-22 vor der Tür steht, könnten diese Impfstoffe noch hilfreich werden.

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