Tomatengrippe bei Kindern: Das sind Symptome der Krankheit
In Indien ist eine neue Krankheit bei Kindern entdeckt worden: die Tomatengrippe. Forschende wissen noch nicht viel darüber. Bekannt sind aber die Symptome.
Hamm - Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie werden viele Menschen in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland schnell hellhörig, wenn es um neuartige Krankheiten geht. Eine solche breitet sich momentan in Indien aus: die sogenannte Tomatengrippe. Das wissen Forscher bislang darüber.
Tomatengrippe: Neue Krankheit in Indien ausgebrochen - mit diesen Symptomen
Die Bezeichnung „Tomatengrippe“ klingt zunächst eher lustig - die entsprechende Krankheit ist es aber weniger. Wie aus einem Beitrag von Forschern in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet Respiratory Medicine hervorgeht, gibt es in Indien mehr als 80 Fälle der neuartigen Erkrankung. Bislang sind demnach nur Kinder davon betroffen.
Der Name lässt sich leicht erklären: Neben grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen tritt bei Infizierten Hautausschlag auf, dessen rote Blasen laut den Forschern auf die Größe einer Tomate anwachsen können. Der Hautausschlag ähnelt demnach dem, der auch bei einer Infektion mit Affenpocken auftreten kann.
Mit einer klassischen Grippe hat die neu entdeckte Krankheit aber wenig zu tun. Sie wird nach bisherigen Erkenntnissen nicht durch ein Influenzavirus ausgelöst. Und auch mit dem Covid-19-Erreger Sars-CoV-2 sei die Tomatengrippe, die auch als Tomatenfieber bezeichnet wird, nicht verwandt - obwohl die Symptome durchaus ähnlich zu denen bei einer Corona-Infektion sind.
Tomatengrippe: Neue Krankheit in Indien entdeckt - Forscher: „Nicht lebensbedrohlich“
Ob es sich bei der Tomatengrippe um eine neuartige Virus-Infektion handelt, ist nach Angaben der Forscher noch unklar. Stattdessen könnte es sich demnach auch um eine Folge einer Erkrankung mit Chikungunya- oder Denguefieber handelt. Zudem sei es möglich, dass es sich um eine Variante der Hand-Fuß-Mund-Krankheit handelt.
Ein Nachweis der Tomatengrippe erfolge bislang noch im Ausschlussverfahren. Wenn Tests auf Virus-Infektionen mit ähnlichen Symptomen negativ ausfallen, deute das auf die neuartige Erkrankung hin. Immerhin: Die Forscher bezeichnen die Krankheit als „nicht lebensbedrohlich“ und „endemisch“. Mit einer neuen weltweiten Pandemie wie beim Coronavirus ist also nach jetzigem Kenntnisstand nicht zu rechnen.
Dennoch sei die Tomatengrippe sehr ansteckend. Deshalb hat das Gesundheitsministerium der bislang am stärksten betroffenen Region Kerala Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung in andere Teile Indiens zu vermeiden. Infizierte Kinder sollten nach Auftreten der ersten Symptome fünf bis sieben Tage isoliert werden. Durch Einhaltung der gängigen Hygienemaßnahmen könne eine Ansteckung mit der neuen Krankheit am besten vermieden werden.