Gift in der Spülmaschine? Es wird vor Klarspüler gewarnt
Spülmaschinen strahlen für den Menschen keine Gefahr aus. Aber nun gerät der Klarspüler in Verruf. Es geht um einen schädlichen Stoff.
Hamm – Draußen setzt ein nasskalter Schneeregen ein, doch es nützt nichts, der Hund muss noch seine letzte Runde drehen. Raus in die Kälte. Nicht, dass es nur ungemütlich ist. Nein, eigentlich fehlt auch die Zeit dazu. Auf dem Schreibtisch liegen ungeöffnete Rechnungen, im Keller stapelt sich die Wäsche – und in der Küche neben dem Spülbecken die Teller vom Abendessen. Zum Glück gibt es eine Erfindung, die wenigstens diese Arbeit erleichtert. Doch ausgerechnet die in vielen Haushalten so heiß geliebte Spülmaschine gerät jetzt in den Verdacht, gesundheitsschädlich für uns Menschen zu sein. Genauer: der Klarspüler.
Neue Studie: Klarspüler-Rückstände schädlich für Menschen
Einer neuen Studie der Universität Zürich zufolge birgt nämlich der Einsatz von Klarspüler in der Spülmaschine Gefahr für Leib und Leben der Verbraucher. Wie so oft, macht auch hier natürlich die Dosis das Gift. Aber unterschätzen sollte man den negativen Gesundheitseffekt keinesfalls. Die Forschenden haben herausgefunden, dass vor allem der in Klarspülern enthaltene Stoff Alkoholethoxylat verschiedene chronische Krankheiten begünstigen kann.
Bei Alkoholethoxylat handelt es sich um eine Klasse nichtionischer Tenside. Tenside kommen meist dann zum Einsatz, wenn zwei eigentlich nicht miteinander vermischbare Flüssigkeiten eine Einheit bilden sollen. Bestes Beispiel: Wasser und Öl. Nun stellen wir mithilfe des Klarspülers natürlich nicht die feinste Vinaigrette für den buntgemischten Salat bei der nächsten Gartenparty her. Vielmehr soll er für streifenfreies, klares und glänzendes Glas und Geschirr sorgen. Häufig kommt Klarspüler daher nicht nur im privaten Haushalt, sondern auch in Kneipen und Restaurants zum Einsatz. Doch genau dort liegt das Problem.
Klarspüler-Reste können chronische Krankheiten begünstigen
Der Studie zufolge haben gewerbliche Spülmaschinen Probleme, den Stoff Alkoholethoxylat restlos zu entfernen. Und der kann verschiedene chronische Krankheiten begünstigen. Denn die Forschenden der Uni Zürich fanden auch heraus, dass Alkoholethoxylat die sogenannte epitheliale Barriere angreift. Dabei handelt es sich um eine Art Schutzschicht, die die Innenseite des Darms auskleidet und die Aufnahme von Stoffen aus der Nahrung kontrolliert. Wird diese Schutzsicht zerstört, besteht ein erhebliches gesundheitliches Risiko.
Verliert das Epithelgewebe im Darm seine schützende Funktion, könnte das mit Nahrungsmittelallergien einhergehen. Auch könnte eine Gastritis, Diabetes, Fettleibigkeit, Leberzirrhose, rheumatoider Arthritis, Multiple Sklerose und chronische Depression die Folge sein.
Schädlicher Klarspüler: Geschirr, Besteck und Gläser gründlich abwaschen
Wer auf Nummer sicher gehen will, wäscht sein Besteck, Geschirr und die Gläser immer mit sauberen Wasser noch einmal nach – oder verwendet von vornherein keinen Klarspüler. Es gibt zahlreiche natürliche Alternativen wie Zitronensaft oder Essig. Ganz auf helfende Spülmaschinen müssen wir in Zukunft zum Glück also nicht verzichten. Der Alltag ist ohnehin schon stressig genug.
Zuletzt geriet übrigens auch Lidl-Reis in Verdacht, diverse Krankheiten auszulösen und wurde deshalb zurückgerufene. Auch Rewe musste in NRW ein Produkt wegen eines Befalls von Darmbakterien zurückrufen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.