Sport nach dem Essen: Wie lange sollte man nach der Mahlzeit warten?
Unmittelbar nach dem Essen ist Sport für viele eine Qual. Wie lange sollte ich nach der Mahlzeit idealerweise warten, bevor ich mich körperlich betätige?
Hamm - Wer schon einmal mit vollem Magen joggen oder im Fitnessstudio war, weiß: Üppige Mahlzeiten und körperliche Betätigung vertragen sich eher weniger. Doch wie viel Zeit sollte zwischen Essen und Sport liegen? Ein Experte verrät, wie lange man warten sollte.
Sport nach dem Essen: Wie lange man nach der Mahlzeit warten sollte
Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Es kommt darauf an, wie üppig die Mahlzeit war, die eine Person zu sich genommen hat, und welche Art von Sport sie anschließend machen möchte. „Wenn ich eine richtige Mahlzeit einnehme, dann ist es in der Regel so, dass ich ungefähr zwei bis drei Stunden Pause vor dem Sport machen sollte“, sagte Prof. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler von der Deutschen Sporthochschule Köln in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
„Sehr fettige Mahlzeiten“ oder Rohkost machen demnach eine Pause von vier bis fünf Stunden nach dem Essen erforderlich. Diese empfohlenen Zeitspannen gelten laut Prof. Froböse in erster Linie für Ausdauersport. Beim Kraftsport könnten auch kürzere Pausen ausreichend sein.
Sport nach dem Essen: Verdauung schränkt Leistungsfähigkeit ein
Doch warum fällt Sport unmittelbar nach dem Essen eigentlich so schwer? „Der Verdauungsprozess setzt sofort ein und hat sehr häufig Vorrang“, erklärte der Sportwissenschaftler. Er trete dann in Konkurrenz zur körperlichen Aktivität. „Dadurch wird die Leistungsfähigkeit sehr stark beeinträchtigt. Und wenn ich dann meine normale Leistung weiter erbringen möchte, muss ich das überproportional durch Anstrengung ermöglichen.“ Daher sei ein voller Magen „nichts Gutes für den Sport“, aber „ungesund im klassischen Sinne“ sei er nicht.
Der Experte empfiehlt denjenigen, die nach Feierabend erst essen und dann Sport machen wollen, „eine relativ schnell verdaute Mahlzeit“. Für Ausdauersportler könne das eine Portion Nudeln mit einer Soße, die möglichst wenig fettig ist, sein. Kraftsportler sollten dagegen „energiegeladene Nahrung wie ein kleines Stück Fisch oder Fleisch“ zu sich nehmen, um genügend Proteine für den Sport zur Verfügung zu haben. Aber auch vorgekochte Linsen oder Bohnen sowie Tofu oder Sojaprodukte eignen sich laut Prof. Froböse als Essen vor dem Sport.
Nicht nur nach dem Essen fällt Sport schwer, auch bei Hitze sind Joggen und Co. nur bedingt ratsam. Wer sich bei hohen Temperaturen dennoch verausgaben will, sollte besser einige Tipps zum Sporttreiben im Sommer beachten.