Omikron: Neues Corona-Symptom entdeckt - Vor allem Kinder sind betroffen
Forscher haben ein neues Corona-Symptom entdeckt, das von der Omikron-Variante ausgelöst wird. Kinder sind besonders betroffen.
Hamm - Wenn das Coronavirus zuschlägt, trifft es Kinder nicht so hart wie andere Altersgruppen. Die Verläufe sind meist mild, die Symptome einer Infektion schwach. Doch das Wissen um Covid-19 wächst immer weiter. Jetzt haben US-Forscher ein neues Omikron-Symptom entdeckt, das in erster Linie bei kleinen Kindern auftritt.
Entzündung | Laryngotracheobronchitis |
Bekannt als | Pseudokrupp |
Betrifft | Obere Atemwege von Säuglingen und Kleinkindern |
Omikron: Pseudokrupp - neues Corona-Symptom bei Kindern entdeckt
Im Zuge der Corona-Forschung rückt nun ein Leiden in den Vordergrund, das viele Eltern kennen: die stenosierende Laryngotracheitis, besser bekannt als Pseudokrupp. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Kehlkopfes und der Schleimhaut in der Luftröhre. Besonders Säuglinge und kleine Kinder sind in den Nächten der kalten Jahreszeit von dieser Infektion betroffen, weil deren Atemwege noch besonders eng sind: Das Kind bekommt schlecht Luft, beim Einatmen pfeift es, die Stimme ist heiser (Heiserkeit heißt im Schottischen „croup“; daher der Name).
Charakteristisch ist bei Pseudokrupp aber vor allem der „bellende“ Husten, im Volksmund auch als Seehundhusten bekannt, in der Wissenschaft „Stridor“ genannt. Jeder, der ihn schon einmal gehört hat, weiß: Der hohle und laute Husten klingt furchtbar - und versetzt Eltern wie Kinder bei einem Anfall in große Sorge.
Pseudokrupp ist in der Regel jedoch kein Fall für die Intensivmedizin. Kühle, feuchte Luft - auf dem Balkon oder vor dem Kühlschrank - und gutes Zureden der Eltern helfen oft schon. Doch auf die leichte Schulter nehmen sollte man den Pseudokrupp nicht. Das zeigen jetzt US-Forscher.
Omikron-Symptom Pseudokrupp: US-Studie mit erstaunlichen Zahlen
Eine im März 2022 im Fachmagazin der „American Academy of Pediatrics“ veröffentlichten Studie mit dem Titel „COVID-19-Associated Croup in Children“ zeigt: Das Coronavirus gehört zu den vielen Viren, die Pseudokrupp auslösen. Omikron kann offenbar sogar besonders schwere Fälle auslösen.

Die Wissenschaftler vom Boston Children‘s Hospital haben für ihre Studie Fälle von schwerem Pseudokrupp während der Corona-Pandemie (März 2020 bis Januar 2022) aufgearbeitet und die auslösenden Viren analysiert. Sie kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Von den insgesamt 75 untersuchten Kindern haben seit Ausbruch der Omikron-Welle 61 Pseudokrupp entwickelt. Das sind 81 Prozent. Oder anders: In vier von fünf Fällen wurde der Pseudokrupp von Omikron verursacht.
Omikron-Symptom Pseudokrupp: In erster Linie Kinder betroffen
Die Wissenschaftler weisen zwar darauf hin, dass es sich nur um ein Krankenhaus und daher um eine kleine Stichprobe handelt. Gleichwohl sieht das Forschungsteam durch seine vorläufigen Ergebnisse „überzeugende Beweise“ dafür, „dass die Omikron-Variante eine Laryngotracheobronchitis (Pseudokrupp) verursacht.“
Das erscheint naheliegend. Die Omikron-Variante des Coronavirus setzt sich im Vergleich zum Wildtyp oder früheren Varianten weniger in der Lunge fest, als vielmehr in den oberen Atemwegen. Dort sorgt sie daher auch für Symptome.
Freunde, Schule, Arbeit: Im Umfeld häufen sich Corona-Fälle. Aber wie lang ist die Inkubationszeit bei Omikron? Aber ist es auch sicher Omikron - oder „nur“ eine Allergie? Wie Sie erkennen, was hinter der laufenden Nase steckt. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.