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Omikron: Antikörper weniger wirksam - Was bedeutet das für Corona-Impfstoffe?

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Von: Daniel Schinzig

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Aktuelle Antikörper scheinen bei Omikron weniger wirksam zu sein als bei den anderen Corona-Varianten. Schützen die Impfstoffe noch gut genug?

Hamm - Derzeit sinken die Corona-Zahlen in NRW und in ganz Deutschland. Doch ein Grund zur Freude ist das nur bedingt. Experten sind sich sicher, dass es schon bald zu einem enormen Anstieg der Infektionen kommen wird. Denn die Virus-Variante Omikron ist wesentlich ansteckender und verbreitet sich leichter. Aus diesem Grund wurden zuletzt auch die Corona-Regeln in NRW verschärft. Nun fanden Forscher heraus, dass die Mutation auch resistent gegen aktuelle Antikörper ist. Was bedeutet das für die derzeit verwendeten Impfstoffe?

LandDeutschland
HauptstadtBerlin
Einwohner83.129.285

Omikron resistent gegen Antikörper - Schützen die Impfstoffe gegen die Corona-Variante?

Die Forscher am Primatenzentrum in Göttingen haben beobachtet, dass Antikörper von Genesenen, die sich in der Vergangenheit mit einer der älteren Varianten des Coronavirus infiziert hatten, kaum auf Omikron reagierten. Das heißt: Wer in den vergangenen Monaten an Covid-19 erkrankt war, ist nicht mehr gut vor einer Infektion mit der neuen Mutation geschützt.

Auch für doppelt Geimpfte gibt es keine guten Neuigkeiten aus der Forschung: Die Antikörper, die sich nach zweifacher Impfung mit dem Vakzin von Biontech-Pfizer gebildet haben, wirken bei Omikron wesentlich schlechter als beispielsweise bei der Delta-Variante.

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf das Göttinger Tageblatt berichtet, haben die Forscher aus Göttingen aber nicht nur schlechte Nachrichten. So konnten sie bestätigen, dass vor allem eine Booster-Impfung gegen eine Infektion mit der neuen Virusvariante wirksam ist. Nach dreifacher Biontech-Impfung sei eine bessere Hemmung von Omikron beobachtet worden als nach nur zwei Dosen. Ebenfalls einen erkennbaren Effekt hatte eine Kreuzimpfung mit den Vakzinen von Biontech-Pfizer und Astrazeneca.

Omikron: Antikörper weniger wirksam - Anpassung von Impfstoff notwendig

Die Erkenntnisse der Forscher aus Göttingen lassen den Schluss zu, dass eine Anpassung der Impfstoffe notwendig sein wird, um effektiver gegen Omikron zu wirken. Aber nicht nur an den Vakzinen müssen Änderungen vorgenommen werden.

Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens hält eine Probe für einen RT-PCR-Test in der Hand.
Forscher fanden heraus, dass Omikron resistent gegen Antikörper ist. Keine guten Nachrichten für Genesene und Doppeltgeimpfte. (Symbolbild) © Sri Loganathan / dpa

„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Antikörpertherapien für Covid-19 an die Omikron-Variante angepasst werden müssen“, sagte Studienleiter Stefan Pohlmann dem epd. Denn das Expertern-Team konnte in ihren Versuchen ebenfalls nachweisen, dass Antikörper, mit denen Covid-Patienten behandelt werden, bei Omikron ebenfalls keine Wirkung zeigen.

Während Wissenschaftler alles tun, um Impfstoffe und Medikamente an die neue Corona-Mutation anzupassen, beeinflusst die drohende Omikron-Welle bereits den Alltag in NRW. In vielen Bereichen gilt nun 2G-plus: Wer etwa ins Fitnessstudio möchte, muss geimpft oder genesen und zusätzlich negativ getestet sein. Wer wiederum frisch geboostert ist, sollte auf einen Besuch dort allerdings erst einmal verzichten. Denn nach der Auffrischung ist Sport erstmal tabu. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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